Tod des Einzelhandels? Der Lockdown und seine fatalen Folgen

Tod des Einzelhandels? Der Lockdown und seine fatalen Folgen

Als Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach dem Corona-Gipfel im Bundeskanzleramt am vergangenen Mittwoch vor die Pressevertreter traten, waren die meisten Ergebnisse der Zusammenkunft schon an Medienvertreter durchgesickert. Bis 7. März wird der neuerdings verhängte Lockdown noch mindestens andauern, einzig die Friseure werden ab 1. März ihre Pforten öffnen dürfen.

Besonders hart treffen die ausgeweiteten Restriktionen den deutschen Einzelhandel. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverband Deutschland (HDE), Stefan Genth, stellte bei der Jahrespressekonferenz seines Verbands düstere Zukunftsaussichten. Der HDE rechnet mit Verlusten in Milliardenhöhe, die Unternehmen fühlen sich von den politischen Entscheidungsträgern im Stich gelassen. Eine Umfrage unter den Einzelhändlern hat dabei verdeutlicht, wie viele Geschäfte von akuter Geschäftsaufgabe bedroht sind.

Das Sterben des Einzelhandels hat längst begonnen.

Lockdown-Folgen: Zahlen mit Signalwirkung

Selbst wenn die Geschäfte in Deutschland nach Ende des Lockdowns öffnen dürften, prognostiziert der HDE einen Umsatzverlust von circa 25 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahr 2019. Falls die Restriktionen nicht enden sollten, summiert sich der Verlust jeden weiteren Monat in schwindelerregende Höhen. Bei einer Wiedereröffnung im April steht ein Minus von 27 Milliarden, im Mai noch einmal 20 Milliarden Euro mehr. Dies entspricht Verlusten von 15 bis zu 29 Prozent im Vergleich zu Vorkrisenumsätzen.

HDE-Chef Genth analysierte auf der angesetzten Pressekonferenz, dass viele Händler bereits „mit dem Rücken zur Wand“ stünden. Schon im Frühjahr 200 hatte der Verband vor hohen Insolvenzzahlen gewarnt, die aufgrund der jetzigen Lage noch dramatischer ausfallen könnten.

Armutszeugnis Wirtschaftshilfen: Die Angst der Branchen

Insgesamt 1000 Unternehmen beteiligten sich an einer Umfrage des Branchenverbands im Februar, der die Not der Händler unterstreicht. Demnach wird es zu Geschäftsaufgaben von circa 65 Prozent kommen, falls zusätzliche Hilfen vom Staat ausbleiben. Bei den Schuh- und Sporteinzelhändler gaben allein 70 Prozent der Befragten an, wirtschaftlich nicht mehr überleben zu können.

Genth forderte in Anbetracht der wirtschaftlichen Schieflage Anpassungen bei den Überbrückungshilfen, Abschlagszahlungen und einen „Unternehmerlohn“ für kleine Händler.

Rolf Pangels, Hauptgeschäftsführer des BTE Handelsverband Textil, bezeichnete die Situation als „blanken Horror“. Viele Händler und Unternehmen hätten ihre Rücklagen zwischenzeitlich aufgebraucht, was die Gefahr von Insolvenzen massiv steigere. Zukunftsängste in der Branche ständen auf der Tagesordnung. Ein ausbleibendes Ostergeschäft könnte dem Modehandel endgültig das Genick brechen, vermutet Pangels.

Tod des Einzelhandels – Der Kahlschlag droht

Der Handelsverband HDE unterstrich ausdrücklich, dass es eine langfristige Strategie zum Umgang mit dem Corona-Virus brauche. Hauptgeschäftsführer Genth warf der Regierung vor, das Versprechen eines Öffnungskonzepts gebrochen zu haben. Darüber hinaus gebe es nicht einmal Gespräche mit den betroffenen Branchen. Dabei bedroht die Restriktionspolitik von Angela Merkel und den Ministerpräsidenten diesen großen Wirtschaftszweig massiv.

Die Innenstädte werden wohl ein großes Sterben von Händlern erleben. Dank des Lockdown-Aktionismus aus Berlin.

TM

Tod des Einzelhandels? Der Lockdown und seine fatalen Folgen Zuletzt aktualisiert: 13.02.2021 von Team Münzenmaier

5 Replies to “Tod des Einzelhandels? Der Lockdown und seine fatalen Folgen

  • xstern

    Von xstern

    Es ist vor Allem ein Armutszeugnis für die Verbände oder stehen die auch auf der Schmiergeldliste der NWOs? Sonst hätten diese doch längst einen Generalstreik organisieren können, dann wäre schon lange Ruhe. Zudem müssten die Herrschaften auch massive Wahlempfehlungen geben, frei nach dem Motto wer nicht für uns ist, ist gegen uns – das wäre sehr hilfreich.

  • francomacorisano

    Von francomacorisano

    Gegen die Grünen hilft es nicht, ihren Positionen hinterherhecheln zu wollen, oder wie Sökel (Söder=Merkel), ihnen sogar verbal vorauszueilen. Gegen die Grünen hilft nur Lagerwahlkampf: Die oder Wir, also Freiheit statt Sozialismus! Aber das ist ja heutzutage „Hetze“, „Hass“ und „rechtspopulistisch“. Seit Merkel ist das Zwangskuscheln modern…!?!

  • DerIngenieur

    Von DerIngenieur

    So ist es leider. Das Volk war schon immer extrem leidensfähig.

  • DerIngenieur

    Von DerIngenieur

    Ganze Branchen werden vorsätzlich gegen die Wand gefahren und die versprochenen Hilfen bleiben weiter aus. Das Land und die Wirtschaft werden eiskalt und völlig bewußt ruiniert, die Menschen in staatliche Abhängigkeit getrieben. Demnächst kommt die Abschaffung des Bargeldes. Das ist ganz klar die Agenda der NWO.

  • Herbert Brichta

    Von Herbert Brichta

    Nur Jammern hilft nicht! Es wäre längst Aufgabe der Wirtschaftsverbände gewesen, aktiv den Widerstand gegen die unsinnigen Lock-downs zu organisieren. Aber auch die betroffenen Einzelhãndler, Gastronomen und Hoteliers reagieren überwiegend passiv und geradezu fatalistisch auf die staatlich betriebene Insolvenzwelle, statt sich engagiert z. B. den Querdenker-Initiativen anzuschließen und auf die Straße zu gehen.

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