ARD-Moderatorin Carolin Kebekus begrüßte am Donnerstagabend Klima-Aktivistin Luisa Neubauer in ihrer gleichnamigen Show. Neben einer Klimaversion von „Stadt, Land, Fluss“ gab es noch viel inhaltsleere Lobhudelei auf den Gast, der sich mal wieder fernab jeglicher Realität des Otto-Normalbürgers zeigte. Ein abschließende Klimaversion des Earth-Songs von Michael Jackson offenbarte schlussendlich auch dem letzten Zuseher die Grüne Agenda der öffentlich-rechtlichen Abendshow. Â
Carolin-Kebekus-Show: Beginn unterm Regenbogen
Stilecht begann Kebekus ihre Sendung am Donnerstagabend surfend mit einer übergroßen Regenbogenfahne, die wohl noch einmal auf den deutsch-ungarischen Konflikt vor dem letzten Gruppenspiel bei der Fußball-Europameisterschaft hinweisen soll. Irgendwie auch schon ein ausgelutschtes Thema, aber die öffentlich-rechtlichen brauchen bekanntlich auch gerne mal etwas länger und reiten tote Pferde noch einmal mehr in den Tod.
Klima, Clown, Großstadtcomedy
Fix leitete die 41-Jährige dann auf das eigentliche Thema der Sendung über: die Klimakatastrophe und die mutige Kämpferin dagegen, Luisa Neubauer. Passend dazu die erste Meldung des Abends, Einweg-Plastik werde endlich verboten. „Die Fische würden Beifall klatschen, wenn ihre Flossen nicht in Plastik-Müll festhängen würden“, so Kebekus, die ihre Zuschauer auch in den folgenden 40 Minuten mit ähnlich belehrender grüner Großstadtcomedy verwöhnen sollte. Weiter ging es mit brennendem Atlantik, der Queen und Kanzlerin Angela Merkel, dem „Clown“ Boris Johnson (haha) und ein bisschen AfD-Bashing. Armin Laschet, Kanzlerkandidat der Union, hatte im Landtag einem Redebeitrag der nordrhein-westfälischen AfD-Fraktion zugestimmt. Kebekus sah sich im öffentlich-rechtlichen Fernsehen natürlich dazu verpflichtet, dies umgehend zu skandalisieren. „Wie viele Momente gibt es genau, in denen es eine gute Idee ist, öffentlich der AfD zuzustimmen?“ „Keine!“, schreit eine Mitarbeiterin aus dem Hintergrund. Dem woken Großstadtgrünen dürfte bei diesem tiefsinnigen Humor beinahe die Bionade aus der Hand gefallen sein. Danach folgte pflichtbewusst ein bisschen Impfwerbung („Ich hätte mich so zugeballert mit dem Zeug“), einige Gedanken zur #metoo-Debatte und eine Art Ernährungsratgeber für die Zuschauer.
Neubauers großer Auftrittbei Carolin Kebekus
Im letzten Sendungsdrittel folgt der Auftritt von Deutschland-Greta Luisa Neubauer. Nach einer etwas peinlichen Begrüßungsmixtur aus Verbeugen und angedeuteter Becker-Faust folgen 15 Minuten Belehrungsfernsehen vom Feinsten. „Ich hab natürlich nicht gedacht, dass das ein Vollzeit-Ding wird“, so Neubauer, die im Anschluss ein mutmaßliches politisches Interesse beschreibt, keinen Klimaschutz zu machen. Dies habe sie sich nicht vorstellen können, erklärt die 25-Jährige empört. Als Kebekus wenige Minuten später mit ironischem Unterton darauf verweist, dass sich viele Menschen bevormundet fühlen, entgegnet Neubauer ganz bodenständig:
„Ja abgefahren, aber das ist ja auch ne Masche ne. Was wir verbieten wollen: Kohlekraftwerke, Verbrennerautos bauen, Gaspipelines verlegen. Ich würde behaupten, die allermeisten Menschen, die das jetzt gerade gucken, die haben kein Kohlekraftwerk im Hintergarten, die haben nicht vor, nächstes Jahr ne Gaspipeline zu bauen und die haben in der Regel auch keine Fabrik, die Verbrennermotoren herstellt.“
Kebekus pflichtet Neubauer bei: „Es ist ja eigentlich auch total unlogisch, weil wenn man jetzt sagt „die wollen uns einschränken“, und die Konsequenz ist ja eigentlich, wenn wir das nicht machen, dann werden wir gezwungen, uns einzuschränken und wahrscheinlich in nem viel größeren Maß noch.“
Diese Vorlage nutzt die Klimaaktivistin vor einer Warnung weiterer Tropennächte in Deutschland: „Klimaschutz machen wir auch, damit wir hier in Deutschland lange gut leben können.“ „Es klingt total logisch“, bejaht Kebekus, die Neubauer anschließend für ihre Diskussionskultur in Talkshows lobt: „Du musst auf jeden Fall weitermachen, sehr dringend“.
Stadt, Land, Klima und ein bisschen Michael Jackson
Zum Ende geht es in die Spiele- und Musikecke. Zuerst gibt es eine Runde „Stadt, Land, Klima“ mit Kategorien wie Umweltsünde, Fleischersatz und Öko-Klischee. Mittleres beantwortet Kebekus übrigens beim Buchstaben P mit Penis, aber das nur am Rande. Eine Neuversion des Earth-Songs von Michael Jackson rundet die Klimasendung in der ARD dann ab: „Wir essen Billig-Fleisch, wir fahren SUV, wir fliegen mit Ryan-Air von Hamburg nach Berlin. […] Ein Tornado jetzt in Tschechien, in Kanada sind 50 Grad, aber kein Problem, wir ziehen einfach auf den Mars.“
Fernseher aus. Genug. Schluss für heute.
TM
Von Lucifer Bromwasser
Vielen Dank für diese Reportage aus dem grünen Kindergarten!