Friedrich Merz: Deutschland muss Einwanderungsland sein!

Friedrich Merz: Deutschland muss Einwanderungsland sein!

Am vergangenen Abend sind die drei Bewerber zum CDU-Bundesvorsitz Helge Braun, Norbert Röttgen und Friedrich Merz zusammengekommen und haben sich den Fragen der Parteibasis gestellt. Allen voran letztgenannter weckt in einigen CDU-Mitglieder noch immer die Hoffnung, dass die Partei nach sechzehn Merkeljahren zumindest etwas konservativer werden könnte. Doch diese Hoffnung dürfte sich nach zahlreichen Annährungsversuchen von Merz ans Establishment gestern endgültig zerschlagen haben. Dort erklärte der mittlerweile 66-Jährige, dass Deutschland „bunter und vielfältiger“ werde und ein Einwanderungsland sein müsse.

Friedrich Merz: Geschichte eines Dauerverlierers

Jetzt soll es also mit Zugeständnissen und Anpassung funktionieren. Friedrich Merz ist in der Vergangenheit bereits zweimal bei der Wahl zum Bundesvorsitz zur CDU gescheitert. Nachdem er sich jahrelang aus der Politik zurückgezogen hatte und in verschiedenen Aufsichtsräten viel Geld verdiente, kehrte er 2018 zurück und verlor im Rennen um den Posten des Parteichefs zuerst gegen Annegret Kramp-Karrenbauer, drei Jahre später dann gegen Armin Laschet. Als dieser bei der Bundestagswahl krachend scheiterte, witterte Merz noch einmal Morgenluft. Beim kommenden Mitgliederentscheid wird er nun gegen Röttgen und Braun antreten – doch in den Inhalten unterscheiden sich die drei nur noch in Nuancen.

CDU-Triell: Offenbarungseid von Merz

Besonders an einer Stelle des Triells wird klar, wie sehr Merz mittlerweile Anschlussfähigkeit an den Mainstream sucht. Auf die Frage eines Mitglieds über den Einbezug von Menschen mit Migrationshintergrund in die CDU kommt Merz geradezu ins Schwärmen: „Dieses Land wird vielfältiger, es wird bunter: Wir werden ein Einwanderungsland sein müssen!“ Die Union müsse mehr Menschen mit Migrationsgeschichte als Mitglieder und Mandatsträger gewinnen, und zwar „jenseits aller Konfessionen und religiöser Bindungen.“

Corona: Offen für Impfpflicht und 2-G

Auch eine Impfpflicht scheint für Merz „immer wahrscheinlicher“. Schon bei Markus Lanz im ZDF hatte der Sauerländer mit der Forderung nach einer flächendeckenden 2-G Regelung für Aufsehen gesorgt. Eine Fortsetzung des restriktiven Corona-Kurses wird es also auch mit Merz geben. Damit unterscheidet er sich nicht zu den anderen Kandidaten. Alle drei forderten im Triell eine zügige Verschärfung der bestehenden Maßnahmen.

Merz: Mitglieder bei Kooperation mit AfD rauswerfen

Wer sich also wirklich noch der Illusion hingeben will, die CDU könnte ihren jahrelangen Linkskurs mit Merz korrigieren, sieht sich enttäuscht. Sein entlarvender Auftritt im TV-Triell, in welchem der Bundestagsabgeordnete betont, Deutschland müsse ein Einwanderungsland sein, reiht sich nahezu in seinen neuen Kurs ein. Pflichtbewusst erklärte Merz nun heute, als Vorsitzender der CDU wolle er Mitglieder bei Kooperation mit der AfD aus der Partei ausschließen.

Brav, Friedrich. Merkel wäre stolz.

TM

Friedrich Merz: Deutschland muss Einwanderungsland sein! Zuletzt aktualisiert: 02.12.2021 von Team Münzenmaier