Die Ruhrpott-Metropole Essen macht das Verpetzen von Mitbürgern im Zuge der Corona-Pandemie salonfähig und wirbt auf der offiziellen Webseite der Stadt geradezu damit, Denunziationsakte zu vollziehen. Die von CDU-Bürgermeister Thomas Kufen geführte Stadt hat ein Portal erstellt, auf welchem anonym Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung gemeldet werden können. Dabei schockieren das Ausmaß und die Genauigkeit des vorbereiteten Denunzianten-Formulars. Sogar Beweisfotos können und sollen problemlos im Portal hochgeladen werden.
Im Schleier der Solidarität wird der Bürger in Essen unter den immer neuen Corona-Schreckensmeldungen zur willigen Staatshilfe umfunktioniert und Denunziation als Akt für die Gemeinschaft dargestellt. Der Willkür von kleinbürgerlichen Anzeigen ist dabei Tür und Tor geöffnet
Corona-Denunziationsportal in Essen: Zwischen Pflichtfeldern und Denunziation
In nur wenigen Klicks kann man auf der Internetpräsenz der Stadt über die Leiste des Ordnungsamtes zum umstrittenen Denunziationsbogen gelangen, welcher das Melden von Mitbürgern ermöglicht, die im Auge des Melders gegen die Corona-Schutzverordnung verstoßen haben.
Dabei sind sechs Pflichtfelder auszufüllen, welche eine genaue Dokumentation gewährleisten sollen: Am Anfang müssen Ort, Datum und Uhrzeit des Verstoßes angegeben werden. Im vierten Pflichtfeld geht es anschließend um den genauen Verstoß, wobei aus elf verschiedenen Arten von Delikten gegen die Corona-Schutzverordnung ausgewählt werden kann. Die Liste reicht vom einfachen Verstoß gegen das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung über die Organisation oder Teilnahme an Sportveranstaltungen bis zur Nichtumsetzung von Hygienemaßnahmen in Restaurants und Kneipen. Ebenso gemeldet werden können die Durchführung von unzulässigen Veranstaltungen und Zusammenkünften im öffentlichen Raum. Mit nur einem Klick wird den Meldenden so eine detaillierte Beschreibung des Sachverhalts erspart, welche sie im nachfolgenden Feld nur ergänzend hinzufügen müssen. Um die Denunziation perfekt zu machen, besteht im nächsten Teil des Meldebogens die Möglichkeit, Fotos vom Sachverhalt hochzuladen. Diese Möglichkeit nehmen wohl besonders engagierte Hobby-Blockwarte wahr, um den Verrat am Mitbürger perfekt zu machen.
Corona-Anzeigen im Schutz der Anonymität
Bei einem weiteren Scrollen auf der Internetpräsenz der ehemaligen Kohle-Stadt wird darüber hinaus deutlich, dass die Kontaktdaten der meldenden Person nur optional angegeben werden müssen. Hinzu wird darauf hingewiesen, dass die Datenübertragung verschlüsselt erfolgt. Im Schutz der Anonymität können so missliebige Personen und Gruppen angeschwärzt werden, ohne mit dem eigenen Namen für die Meldung geradestehen zu müssen. Dass dieser Umstand die Denunziationshemmschwelle deutlich nach unten setzt und geradezu dazu einlädt, Nachbarn und missliebige Personen an die Behörden zu verpfeifen, kann sich jeder vorstellen.
Die Rückkehr der Blockwart-Mentalität
Schon am Wochenende hatte eine Meldung aus Brandenburg für Aufsehen gesorgt. Ein anonymer Hinweisgeber meldete der Polizei, dass eine vierköpfige Familie aus Berlin über das Wochenende in einem Ferienhaus in Neuruppin untergebracht sei. Da die Mitglieder der Familie bei der folgenden Polizeikontrolle keine negativen Corona-Tests nachweisen konnten, wird das zuständige Gesundheitsamt in den kommenden Tagen über die Konsequenzen entscheiden.
Im Lichte dieses Falls und des neuen Verpetzportals der Stadt Essen wird deutlich, wie sehr die Denunziationskultur in Corona-Zeiten zurück nach Deutschland gekehrt ist. Staatliche Behörden fördern diese Verpetzkultur und machen es willigen Bürgern im Schutz der Anonymität einfach Mitmenschen an die zuständigen Ämter auszuliefern. Dass mit dieser Praktik ein Klima des Misstrauens innerhalb der Bevölkerung gesät wird, scheint den zuständigen Behörden und Politkräften im Corona-Wahn nicht nur völlig egal, sondern begrüßenswert. Die gesellschaftliche Spaltung in Deutschland wird dank Portalen wie auf der Internetseite der Stadt Essen immer weiter vorangetrieben.
TM
Anzeige per Klick! Das Corona-Denunziationsportal der Stadt Essen
Zuletzt aktualisiert: 13.10.2020
von Team Münzenmaier
Eine Antwort auf “Anzeige per Klick! Das Corona-Denunziationsportal der Stadt Essen”
Von xstern
Nun ja … ich habe gleich mal was gemeldet am Porscheplatz 1 und außerdem denen mal meine Meinung im entsprechenden Feld mitgeteilt. Sollte jeder machen, dann hören die Machenschaften gleich auf. Ansonsten wird es höchste Zeit, dass wenigstens die AFD per Verfassungsklage gegen die Bande vorgeht (ist ja angekündigt).
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Von xstern
Nun ja … ich habe gleich mal was gemeldet am Porscheplatz 1 und außerdem denen mal meine Meinung im entsprechenden Feld mitgeteilt. Sollte jeder machen, dann hören die Machenschaften gleich auf. Ansonsten wird es höchste Zeit, dass wenigstens die AFD per Verfassungsklage gegen die Bande vorgeht (ist ja angekündigt).