Kurznachrichten

SPD-Gesundheitsexperte wollte mehr als die Hälfte der Krankenhäuser schließen

Karl Lauterbach (SPD) forderte am gestrigen Abend in der Talkrunde „Maybrit Illner“ eine strengere Strategie gegen das Corona-Virus und erklärte, dass uns die Pandemie noch die nächsten 1,5 Jahre beschäftigen wird – eine überraschende gedankliche Kehrtwende des rote Fliege tragenden SPD-Gesundheitsexperten, der noch vor gut einem Jahr die Hälfte aller Krankenhäuser schließen wollte.

Im Frühsommer 2019 inszenierte sich die Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit Lauterbach medienwirksam mit der Forderung: Mindestens die Hälfte der deutschen Krankenhäuser sollte geschlossen werden. Voran gegangen war eine Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, die feststellte: „Eine starke Verringerung der Klinikanzahl, von aktuell knapp 1.400 auf deutlich unter 600 Häuser, würde die Versorgungsqualität für Patienten verbessern und bestehende Engpässe bei Ärzten und Pflegepersonal mildern.“ In einem Twitter-Beitrag vom 04. Juni 2019 erklärte Lauterbach dazu: „Jeder weiß, dass wir in Deutschland mindestens jede dritte, eigentlich jede zweite, Klinik schließen sollten. Dann hätten wir anderen Kliniken genug Personal, geringere Kosten, bessere Qualität, und nicht so viel Überflüssiges. Länder und Städte blockieren.“ Angesicht der aktuellen Ereignisse eine eklatante Fehleinschätzung.

Mehr noch verwies die Studie auf die Krankenhauskapazitäten der Nachbarländer: „Tatsächlich zeigt der Blick ins Ausland, dass es Potenzial für eine Verringerung der Klinikanzahl gibt. Deutschland weist im internationalen Vergleich im Durchschnitt mehr medizinisches Personal pro Einwohner auf als vergleichbare Länder […]“. Wenn die Vorstellungen der Bertelsmann Stiftung und des SPD-Gesundheitsexperten Lauterbach Realität geworden wären, hätten wir vermutlich schon jetzt in Deutschland Zustände wie in Italien oder Spanien.

TM

SPD-Gesundheitsexperte wollte mehr als die Hälfte der Krankenhäuser schließen Zuletzt aktualisiert: 27.03.2020 von Team Münzenmaier
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