Kurznachrichten

„Kein Deutschland-Tourismus!“ Lauterbach verteidigt Corona-Knast-Regel

Am 5. Januar sind Angela Merkel (CDU), Michael Müller (SPD) und Markus Söder (CSU) in Berlin zusammengetroffen und haben mit den virtuell zugeschalteten Ministerpräsidenten über die neuen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus beraten. Neben verschärften Kontaktbeschränkungen und einer Verlängerung des im Dezember verhängten Lockdowns beschloss die Runde auch eine Einschränkung des Bewegungsradius in sog. Corona-Hotspots. Bei einer Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner kann eine Anordnung durch die politischen Verantwortungsträger erfolgen, sich höchstens 15 Kilometer vom eigenen Wohnort zu entfernen.

Diese Festsetzung hat im Anschluss an die Beratungen das größte Medienecho ausgelöst. Zahlreiche Gesundheitsexperten stellten schon vor Verkündung der Beschlüsse die Sinnhaftigkeit der neuen Regel infrage, darunter Klaus Dieter Zastrow, Facharzt für Hygiene. Der 71-Jährige bezeichnete die Wirksamkeit der Maßnahme in einer Livesendung als zweifelhaft.

Wenig überraschend ist Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitspolitiker, ganz anderer Meinung. Der Talkshow-Dauergast verteidigte in einem Podcast die 15-Kilometer-Radius-Regel und echauffierte sich über „Deutschland-Tourismus“. Darüber hinaus befürwortete der Rheinländer die Verlängerung des Lockdowns.

Lauterbach will keinen Deutschland-Tourismus – Verteidigung des Corona-Knasts

Nach einer Warnung vor der Virus-Mutation aus Großbritannien leitete Lauterbach in besagtem Gespräch auf den damit einhergehenden Lockdown über. Deutschland stehe „mit dem Rücken zur Wand“. Bei einer Ausbreitung der Virus-Variante in Deutschland seien noch drastischere Einschränkungen für die Bürger zu befürchten. Ein zu schneller Ausstieg aus dem Lockdown könne eine dritte Welle nach sich ziehen, so der Sozialdemokrat.

Eine beinahe leidenschaftliche Verteidigung lieferte Lauterbach im Pluralis Majestatis für die stark kritisierte 15-Kilometer-Regel:

„Wir wollen keinen Deutschland-Tourismus.“

Schockiert zeigte sich der Bundestagsabgeordnete über die „überrannten“ Skihänge und Ausflugsziele am Wochenende. In dieser Zeit seien Familienurlaube oder Reisen „durch Deutschland hin und her“ rücksichtlos:

„Das können wir einfach zum jetzigen Zeitpunkt nicht machen.“

Das letzte bisschen Freiheit: Für Lauterbach zu viel

Der SPD-Bundestagsabgeordnete wird nicht müde, immer neue Restriktionen für die Bürger des Landes zu fordern und die Grund- und Freiheitsrechte weiter zu beschneiden. Eine wissenschaftliche Basis, dass auf Ski- oder Rodelpisten eine erhöhte Verbreitung des Virus stattfindet, blieb Lauterbach im aufgezeichneten Podcast schuldig.

Die von der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten beschlossene 15-Kilometer-Regel ist viel zu pauschal und ohne wissenschaftliche Evidenz verabschiedet. Darüber hinaus bietet ein Ausflug an der frischen Luft zahlreichen Familien eine kleine Flucht aus der grauen Corona-Zeit. Viele Kinder sehnen sich nach Monaten des Stillstands nach Spiel und Ablenkung. Auch diese Faktoren müssen in Corona-Zeiten dringend beachtet werden. Eine 15-Kilometer-Leine führt zu Vereinsamung und einem Bruch in der Biografie der Heranwachsenden.

TM

„Kein Deutschland-Tourismus!“ Lauterbach verteidigt Corona-Knast-Regel Zuletzt aktualisiert: 08.01.2021 von Team Münzenmaier
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