Zusammenfassung: Robert Habecks peinliches Sommerinterview

Zusammenfassung: Robert Habecks peinliches Sommerinterview

Alle Jahre wieder versammeln sich an insgesamt sieben Sonntagen die Spitzenpolitiker der im Bundestag vertretenen Parteien auf der Plattform des Marie-Elisabeth-Lüders Hauses, direkt neben dem Reichstag. Zwischen Juli und August, wenn der parlamentarische Alltag stillsteht und die Zeit für Urlaub und Wahlkreisarbeit genutzt wird, werden die bekanntesten Vertreter aller großen Parteien zum traditionellen Sommerinterview der ARD gebeten. Dort stellen sie sich den Fragen von Oliver Köhr und Tina Hassel und kommen nicht nur wegen den hohen Temperaturen ziemlich ins Schwitzen.

Am gestrigen Sonntag wurde als Vertreter der Grünen Robert Habeck auf dem roten Sessel begrüßt. Der Bundesvorsitzende der Öko-Partei, welcher in den letzten Wochen durch seine inszenierten Fotos auf einer Pferde-Koppel und sein Unwissen zur Finanzaufsicht BaFin von sich reden machte, gab hierbei, trotz mehr als gefälligen Fragen durch Moderator Oliver Köhr, ein teilweise klägliches Bild ab. Dabei schwankte der Pferde-Freund ständig zwischen dem eigenen Anspruch, die nächste Regierung anzuführen und peinlichen Wissenslücken eines Politikstudenten im 1. Semester.

Zusammenfassung zum Sommerdesaster im Regierungsviertel:

Stichwort Corona: Schule, Wirtschaft, Unwissen

Zum Anfang des Gesprächs kritisiert Habeck Markus Söders Corona-Politik in Bayern scharf. Der Bayrische Weg, so Habeck, „habe alles nur schlimmer gemacht.“ Als Moderator Köhr anschließend nach Problemen im grün-regierten Baden-Württemberg fragt, offenbart Habeck zum ersten Mal Ahnungslosigkeit und weicht schnell auf das Nachbarbundesland Rheinland-Pfalz aus, wonach der ARD-Moderator überhaupt nicht gefragt hatte. Über die Probleme rund um Stuttgart verliert der Grünen-Chef kein Wort, wird aber vom gefälligen Moderator auch nicht weiter danach gefragt.

Auch beim Thema Schulöffnungen nach den Sommerferien kommen keine durchdachten Konzepte, sondern die schlichte Forderung, dass die Lehrer regelmäßig auf das Virus getestet werden müssten. Dies sei notwendig, da die Lehrkräfte die Klassen regelmäßig wechseln würden und in unterschiedlichen Stufen unterrichten. Dass die Lehrkräfte nach den neuen Hygiene-Verordnungen in vielen Bundesländern sowieso nur im Tafelbereich stehen dürfen und den Schülern nicht nahekommen, geschenkt. Keine weitere Nachfrage an den Medienliebling.

Als Köhr anschließend auf die Wirtschaft und deren Aufbau nach der Krise verweist, dringt zum ersten Mal im Interview der ideologisch geprägte Unterton eines Grünen hervor. Habeck preist den „Green New Deal“, durch welchen eine ökologische Wende der Industriegesellschaft herbeigeführt werden soll. Schon vor Monaten hatte der Grünen-Chef die Restaurant- und Gaststättenbesitzer aufgefordert, die Krise für eine ökologische Neuausrichtung ihrer Betriebe zu Nutzen. In der Zwischenzeit sind viele Betriebe pleite, andere stehen kurz vor der Insolvenz: Grün ideologisches Denken zur völligen Unzeit. Im Anschluss offenbart Habeck eine Sympathie für die rot-rote Forderung einer einmaligen Vermögensabgabe und einer höheren Besteuerung von großen Einkommen.

Selbstlob und skurrile Selbstwahrnehmung

Der ARD-Moderator springt vom Stichwort Corona anschließend unelegant zum Thema Kanzlerkandidatur. Habeck möchte sich hierzu scheinbar nicht wirklich äußern und weicht der Frage mit Bundesligavergleichen aus. Anschließend lässt er in selbstgefälliger Form durchblicken, dass die „Finanzkrise, Klimakrise, Flüchtlingskrise jetzt Corona“ durch ein grünes Krisenmanagement zu verhindern gewesen wären. Dazu äußert er den fast staatstragend anmutenden Satz: „Die Dinge verändern, damit sie stabil und gut werden.“ Habeck, der große Krisenverhinderer, hat gesprochen.

Im Anschluss preist er das unvergleichliche Team-Work, mit welchem die Grünen jedes Problem lösen und erklärt mit Tour-de-France-Vergleichen, wie herausragend die Mitglieder seiner Partei zusammenarbeiten würde. Als ein Einspieler der Parteikollegin Bayram gezeigt wird, welche das Führungsduo Habeck/Baerbock kritisiert, ist es dann aber mit der großen Einigkeit vorbei. Habeck wirft Bayram vor, nicht richtig zuzuhören und sich darüber hinaus nicht richtig informiert zu haben.

In einer fast großkotzig anmutenden Kampfansage unterstreicht Habeck des Weiteren den Führungsanspruch der Grünen, schließt ein grün-rot-rotes Bündnis explizit nicht aus und vergleicht seine Partei anschließend mit Bayern München. Nach Bundesliga und Tour de France also jetzt die Bayern. Ist dass die Sportschau oder noch das Sommerinterview?

Der biegsame Instagram-Star

Zum Ende des Gesprächs wird auf Habecks Selbstdarstellungsdrang auf der Foto-Plattform Instagram hingewiesen. Dort posiert der Grünen-Chef gerne mit Pferden, zeigt sich als intellektueller Leser und innovativer Denker mit hochgekrempelten Hemden. Den Vorwurf, mit gestellten Bildern eine Selbstinszenierung zu schaffen, weist Habeck nicht mal mehr zurück. Der Pferde-Freund erklärt, dass Politik immer eine Inszenierung sei und sieht Bilder, welche in seinen Augen Macht und Autorität darstellen, weit kritischer als schöne Bilder auf der Pferdekoppel oder beim Verzehr von Fast-Food:

„Ich möchte gerne Pommes auf dem Bürgersteig essen und wenn ich dabei fotografiert werde, ist es halt so.“

Alles immer ganz zufällig, versteht sich. Im Anschluss weist Habeck die medial groß aufbereitete BaFin-Unwissenheit von sich und sieht keinen Fehler in seinen Aussagen. Die komplette Unwissenheit vor wenigen Wochen wiegelt er mit der „überspitzten Darstellung“ der Zustände ab und wirft seinen Kritikern vor, von der eigentlichen Problematik der Behörde abzulenken. Im „Fehler-nicht-zugeben-wollen“ hat Habeck an dieser Stelle des Interviews schon Kanzlerpotential bewiesen.

Wissenslücken und Dünnhäutigkeit bei „Frag Selbst“

Im anschließenden Extra-Format „Frag Selbst“, in welchem der Grünen-Chef Zuschauerfragen beantworten muss, tritt die Unwissenheit und Dünnhäutigkeit des Parteivorsitzenden noch einmal klar und deutlich zum Vorschein. Schon bei der ersten Frage, in welcher nach der genauen Funktion der BaFin gefragt wird, gerät Habeck deutlich ins Schlingern und wirkt wie ein Schüler, welcher vom Lehrer beim Schlafen erwischt wird. Nach mehreren Sekunden Gestammel und einer halbgaren Antwort verweist Habeck wiederum auf die schon oben zitierte „überspitzte Darstellung“ seiner Formulierung zur Finanzaufsichtsbehörde. Zwischendurch schnappt er sich noch sein Wasserglas, setzt an und dann doch wieder ab. Dabei wirkt der Grüne komplett verunsichert. Man stelle sich den kleinen Robert neben mächtigen Staatsbossen bei Verhandlungen vor. Diese Peinlichkeit sollte Deutschland besser erspart bleiben. Nur kurze Zeit später soll Habeck dann bei einer 60-Sekunden-Schnellfragerunde mit möglichst nur einem Wort antworten. Das Format nervt den dünnhäutigen Parteivorsitzenden, so etwas sei eine „Veralberung politischer Inhalte“. Im weiteren Verlauf der Zuschauerfragerunde fordert Habeck dann noch dringend das Tempolimit auf deutschen Autobahnen und reiht sich damit glänzend in die Tradition seiner Verbotspartei ein.

Robert Habeck im Sommerinterview – Ein einziges Sommerdesaster

Das gestrige ARD-Sommerinterview hat wie nie zuvor gezeigt, dass die Grünen zwar Führungsansprüche, aber nicht übersehbare Wissenslücken in allen relevanten Bereichen der Politik besitzen. Robert Habeck inszeniert sich gerne als innovativer Denker, konnte aber als unwissender Inszenierungsfreund enttarnt werden. Nach diesem desaströsen Auftritt des Grünen Chefs sollte allen Wählerinnen und Wählern klar geworden sein, dass ein Mann dieses Formats niemals an der Spitze der Bundesrepublik Deutschland stehen sollte. Neben den anderen europäischen und weltweiten Politgrößen wirkt Habeck nur wie ein kleiner Schuljunge, der bei einer Abfrage durch die Lehrkraft nervös mit seinem Wasserglas herumfuchtelt. Inszenierte Show kann Unwissen eben nur zu Teilen überdecken. Das ist das große Habeck-Problem.

TM

Zusammenfassung: Robert Habecks peinliches Sommerinterview Zuletzt aktualisiert: 17.08.2020 von Team Münzenmaier