Vorwürfe der Käuflichkeit? –  CDU-Aushängeschild Amthor am Pranger

Vorwürfe der Käuflichkeit? – CDU-Aushängeschild Amthor am Pranger

Die bisherige Karriereleiter des CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor kannte bisher nur eine Richtung: Sehr steil und sehr schnell nach oben. Nachdem Amthor durch seine Reden und sein Auftreten im Bundestag einen regelrechten Hype um seine Person auslöste, wurde er in der Medienlandschaft bereits als kommender Bundeskanzler gefeiert. Nun könnte seine Karriere aber einen herben Dämpfer erhalten. Nach Medienberichten bat der konservative Jungstar den Wirtschaftsminister Peter Altmaier in einem Brief um politische Unterstützung für das Start-Up-Unternehmen Augustus Intelligence, bei welchem er selbst Direktor ist und über 2.800 Aktienoptionen verfügt.

Teure Reisen und Schmiergeldvorwürfe

Nun stellen die Medien die Vermutung an, dass Amthor selbst an diesem Deal und dem Erfolg der New Yorker Firma verdient haben könnte. Neben den oben aufgelisteten Aktienoptionen und dem Direktorenposten soll Amthor zudem Luxusreisen mit Angestellten der Firma unternommen haben. Dabei soll nicht an teuren Hotels und Champagner gespart worden sein. Der Abgeordnete wollte sich auf eine Anfrage der Medien nicht dazu äußern, wer die Kosten für die Reise, die Unterkunft und die teuren Kaltgetränke übernommen hatte. Interne Chatprotokolle der Firma zeigen aber genau auf, welchen Wert Amthor für das Start-Up-Unternehmen hatte. Hier hieß es wortwörtlich, dass Amthor „ein geiler Typ“ sei und sich die Mitarbeiter „echt bei ihm bedanken“ müssten. Hinzu besuchten zwei Manager der Firma gemeinsam mit Amthor Christian Hirte, den damaligen Parlamentarischen Staatssekretär des Wirtschaftsministers. Des Weiteren sieht sich Augustus Intelligence mit ihrem Direktor Amthor dem Vorwurf ausgesetzt, möglicherweise Schmiergeldzahlungen in China angestrebt zu haben. Hierbei geht es um den Betrag von knapp eins bis fünf Millionen Euro, mit welchem „entsprechende Türen in China“ geöffnet werden sollten. Amthor war im CC der Mail mit in die Kommunikation eingebunden.

Alles in allem wurden am heutigen Freitag in der deutschen Medienlandschaft sehr schwere Vorwürfe gegen den CDU-Mann Amthor erhoben. Ein Statement des Abgeordneten existiert zu den Vorwürfen nur bei Focus Online. Hier beteuert Amthor, nicht käuflich zu sein. Ihm sei aber bewusst, sich politisch angreifbar gemacht zu haben. Rückblickend entspräche das Engagement für das New Yorker Unternehmen nicht seinen „eigenen Ansprüchen an die Wahrnehmung meiner politischen Aufgaben.“ Kurz und bündig fasst er am Ende zusammen: „Es war ein Fehler“.

Es bleibt spannend um Amthor und Augustus.

TM

Vorwürfe der Käuflichkeit? – CDU-Aushängeschild Amthor am Pranger Zuletzt aktualisiert: 12.06.2020 von Team Münzenmaier