TV-Kritik – Hart aber fair: Panik-Lauterbach gegen alle

TV-Kritik – Hart aber fair: Panik-Lauterbach gegen alle

Am gestrigen Montagabend löste der selbsternannte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach seine Talkshow-Dauerkarte zum gefühlt hundertsten Mal ein und nahm auf den Barhockern der ARD-Diskussionsrunde „Hart aber fair“ Platz. Natürlich ging es auch im Format von Frank Plasberg wieder mal nur um ein Thema: Die Corona-Pandemie und ihre Folgen für die Gesellschaft und Wirtschaft. Der Schwerpunkt sollte an diesem Tag ausnahmsweise nicht nur auf Infektions- oder Fallzahlen liegen, sondern auf den von der Lockdown-Krise stark betroffenen Bereichen der Kunst und des Sports. Diskutiert wurde die langsame Öffnung dieser wichtigen Kulturgüter für Zuschauer und Publikum und die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen der Bundesregierung.

Zu Gast waren neben Lauterbach der Kabarettist Dieter Hallervorden, Hertha-BSC-Manager Michael Preetz, der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und Orthopäde Andreas Gassen, Susanne Gaschke vom Springer-Verlag und die FDP-Abgeordnete Karoline Preisler, welche selbst einen schweren Krankheitsverlauf der Corona-Infektion erlebt hat. Mit fortschreitender Diskussionsdauer sollte der SPD-Mann Lauterbach merken, dass seine Katastrophengedanken mehr und mehr auf Ablehnung stoßen. Teils wurde der Sozialdemokrat von den anderen Gästen harsch angegangen und kritisiert. Die Corona-Panikmache am Anfang der Pandemie scheint in Anbetracht der niedrigen Todesrate und immer unverhältnismäßigeren Maßnahmen der Regierenden nicht mehr erwünscht. Dies sollte Karl Lauterbach in der Sendung am eigenen Leib zu spüren bekommen.

Die Bundesliga-Panik

Mit König Fußball eröffnet Frank Plasberg seine Sendung. Hertha-Ikone Michael Preetz schwärmte vom Hygienekonzept der Bundesliga und betonte die Wichtigkeit von Zuschauern im Fußballsport. Mit dem ersten Spieltag sei ein Stück Normalität zurückgekehrt. Karl Lauterbach widerspricht den Ansichten des Berliners und echauffiert sich über laute Gespräche der Union Berlin-Fans während des Bundesligaspiels, welche im Fernsehen zu sehen gewesen seien. Dabei führt er das Risiko der Tröpfcheninfektion an, bekommt aber schnellen Gegenwind von Dr. Andreas Gassen, welcher auf ein Risiko erst nach einer intensiven Gesprächsdauer von mindestens 15 Minuten verweist. Hinzu habe er die Bilder aus den Stadien eher als Beispiel empfunden, dass „es sehr wohl geht“. Des Weiteren verweist Gassen auf die über 10.000 Intensivbetten, welche für den Ernstfall bereit sind. Diese stehen zum jetzigen Zeitpunkt fast komplett leer.

Lauterbach, im Anschluss von Plasberg als Politiker und Hardliner betitelt, gefällt sich offenbar in seiner Rolle als Panikmacher und verweist auf die Länge eines Fußballspiels und die zahlreichen Kontakte, welche ein Fan rund um das Bundesligaereignis habe. In den Worten Lauterbachs klingt der Besuch eines Spiels beinahe wie eine Tour ohne Schutzanzug durch Tschernobyl. Zum Ende seines Monologs droht Lauterbach im Stil eines Gesundheitsministers und Bundeskanzlers in einer Person bei steigenden Infektionszahlen die Stadien wieder zu schließen. Die Bezahlanbieter für die Bundesligaübertragung reiben sich wohl schon die Hände und hoffen auf die von Lauterbach schon mehrmals angekündigte 2. Corona-Welle. Wo diese bleibt, weiß wohl nur der SPD-Politiker.

Freiheit vs. Lauterbachs Meinung

Dieter Hallervorden wirkt konsterniert. Die Schauspiellegende berichtet von einem ausgefeilten Hygienekonzept in seinem Theater, jedoch Problemen mit der Maskenpflicht im Publikum. Hallervorden gibt zu Protokoll, sich selbst niemals mit Maske ins Theater setzen zu wollen. Die Springer- Frau Susanne Gaschke ergreift anschließend das Wort und greift Lauterbach nach seinen Fußball-Apokalypse-Gedanken frontal an. Sie unterstellt ihm, nur zu legitimieren, anstatt die Einschränkung der Grundrechte zu hinterfragen. Dabei spricht sie von einem kontrafaktischen Blick in die Glaskugel, einem „volkspädagogischen Ansatz“ Lauterbachs und wünscht sich eine breitere Diskussion um die von der Bundesregierung verabschiedeten Maßnahmen. Lauterbach rechtfertigt sich mit dem Schutz des Lebens, jedoch fällt ihm dabei sogar die vorerkrankte FDP-Politikerin Karolin Preisler, welche bei der Corona-Großdemonstration in Berlin am 29.08 mit den Demonstrationsteilnehmern ins Gespräch kommen wollte, in den Rücken und betont die Wichtigkeit der Freiheit der einzelnen Bürger. Das passt Lauterbach natürlich überhaupt nicht. Als er wieder ein paar Weltuntergangssätzchen formuliert, wird es selbst seinem Kollegen Gassen zu bunt, welcher in Teamarbeit mit der Springer-Journalistin Gaschke Lauterbachs Apokalypse Gedanken entlarvt und der Unwahrheit bezichtigt.

Der Untergang der Welt oder: Private Feiern über 25 Personen

In der zweiten Hälfte der Sendung formuliert Lauterbach die Forderung, private Familienfeiern auf 25 Personen zu beschränken, um Superspreading-Ereignisse zu vermeiden. Hinzu kritisiert er die schlechte Vorbereitung der Schulen und prognostiziert riesige Probleme in diesem Bereich, wobei Preisler Lauterbach im weiteren Verlauf des Gesprächs Unwissenheit in diesem Bereich attestiert. Darüber hinaus wirft der Sozialdemokrat wiederum einen Blick in die Glaskugel und prognostiziert explodierende Corona-Zahlen im Winter. Hallervorden platzt daraufhin der Kragen und bezeichnet Lauterbachs Apokalypsen Androhung als reine Panikmache. Der Theater-Besitzer möchte mehr Hoffnung und weniger Weltuntergang. Da ist er bei Lauterbach jedoch an der falschen Adresse. Als dieser den Vorwurf der Angstmacherei von sich weist und die Attacke als unfairen Angriff bezeichnet, kommt Gelächter im Studio auf. Keiner der anwesenden Gäste scheint den Sozialdemokraten noch ernst zu nehmen. Im Anschluss setzt der SPD-Politiker auf das Todesargument und geht in seinem Zahlenwirrwarr Dieter Hallervorden direkt an. Von seinen Weltuntergangsvorstellungen scheint Lauterbach nicht gerne Abstand nehmen zu wollen.

In der klassischen Schlussrunde müssen die Gäste noch festlegen, mit welchem Gast sie lieber einen Fußball- oder Theaterbesuch verbringen möchten. Mit Lauterbach will keiner einen Sportnachmittag oder Theatersamstagabend verbringen.

Das Ende der Covid-Panik?

In dieser Sendung wurde deutlich, dass in der Gesellschaft ein zunehmend wachsendes Bewusstsein über die unverhältnismäßigen Einschränkungen der Bundesregierung in Zuge der Corona-Pandemie vorhanden ist. Nachdem in den Sendungen im Frühling noch viel Panik- und Einschränkungswahn zu vernehmen war, scheint sich der Wind gedreht zu haben. Der Panikmacher Karl Lauterbach wurde teils hart von den anderen Diskussionsteilnehmern angegangen und schien zeitweilig wie in eine Ecke gedrängt. Die gestrige Sendung signalisiert einen Wandel zu mehr Freiheit und weniger Einschränkung, welchen die AfD schon lange fordert. Vielleicht erlöst uns dieser Umstand auch bald vom Dauertalkshowgast und Weltuntergangsbeschwörer Karl Lauterbach, welcher sein Abonnement für die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten dann hoffentlich verliert.

TM

TV-Kritik – Hart aber fair: Panik-Lauterbach gegen alle Zuletzt aktualisiert: 22.09.2020 von Team Münzenmaier

3 Replies to “TV-Kritik – Hart aber fair: Panik-Lauterbach gegen alle

  • xstern

    Von xstern

    Gesundheitsexperte der SPD – spricht schon für sich. Wenn es im Blödfunk (ARD und ZDF) Experte heißt, dann ist damit immer gemeint: “Kommentator mit unzureichender Qualifikation, dessen Expertenstatus deshalb extra betont werden muss”. Seine Ex meinte ja schon, das er davon nix versteht und die wird es ja wissen.

  • Siegfried Tutas

    Von Siegfried Tutas

    Ja, befreit uns von diesen Gefängniswärtern wie Lauterbach, Spahn, Merkel, Söder und Konsorten. Die Freiheit ist es die uns stark macht. Ohne diese Freiheit sind wir als Volk verloren.

  • Heidi Walter

    Von Heidi Walter

    Lauterbach hat weder Virologie noch Epidemiologie studiert sondern Gesundheitsökonomie und Management. Ist er überhaupt qualifiziert, sich zu COVID 19 und den Verlauf zu äußern oder bläst er nur ins Horn derer, die nicht genug Freiheitsrechte einschränken oder abschaffen wollen. Lest mal was seine Ex, Angela Spelsberg, über ihn zu sagen hat.
    Lauterbach ist omnipräsent in den Medien. Ein Grund dafür erschließt sich mir allerdings nicht, denn er ist einfach nur nervig.

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