TV-Bericht: Dr. Alice Weidel zu Gast bei Markus Lanz

TV-Bericht: Dr. Alice Weidel zu Gast bei Markus Lanz

Am 4. Mai ist die Fraktionsvorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion Dr. Alice Weidel in der Sendung von Markus Lanz zu Gast gewesen. Neben der 42-Jährigen waren der FDP-Generalsekretär Volker Wissing, die AfD-feindliche Journalistin Ann-Katrin Müller und ein Berater des Gesundheitsministeriums, Prof. Dr. Timo Ulrichs, geladen.

Weidel lieferte einen souveränen Auftritt, obwohl abschnittsweise undifferenzierte Kritik vor allem von der „Spiegel“-Redakteurin Müller im Stakkato auf sie einprasselte.

Weidel bei Markus Lanz: Plädoyer für mehr Eigenverantwortung

Nach der freundlichen Begrüßung durch den Moderator und einem kritischen Interview mit FDP-Politiker Volker Wissing folgt die erste Frage an Weidel. Der 52-jährige Gastgeber erkundigte sich, ob sich die AfD für eine Corona-Testpflicht in Unternehmen erwärmen könne.

Die AfD-Fraktionsvorsitzende lehnt dies deutlich ab und betont, dass die Corona-Krise schon lange zur Wirtschaftskrise geworden sei. Ganze Branchen würden vor die Wand gefahren, hunderttausende Arbeitsplätze stünden auf der Kippe wegen teils verfassungswidrigen Gesetzen.

Im Anschluss folgt ein Plädoyer für mehr Eigenverantwortung nicht nur der Unternehmen, sondern auch der Bürger. Einwürfe mit verkürzten Darstellungen von vermeintlichen AfD-Positionen kontert Weidel souverän. Die AfD wolle mehr auf die Selbstbestimmtheit der Bürger setzen und nicht alle „mit der Holzhammermethode überfahren“, wie es jetzt mit der jüngsten Änderung des Infektionsschutzgesetzes inklusive der Ausgangssperren geschehen sei.

Als Lanz einwirft, die Ausgangssperren hätten auf das Infektionsgeschehen einen Effekt, folgt der Hinweis der Bundestagsabgeordneten, dass es definitiv nicht belegt sei, ob eine tatsächliche Korrelation zwischen sinkenden Inzidenzen und den zweifelhaften Maßnahmen der Bundesregierung besteht.

Lockdown-Befürworter Prof. Timo Ulrichs als wissenschaftlicher Anwalt der Bundesregierung

Zwischendurch versucht Professor Ulrichs immer wieder, die Politik der Bundesregierung in ein positives Licht zu rücken. Der Mediziner war als Referent im Bundesgesundheitsministerium für Pandemieplanung zuständig und tritt dementsprechend deutlich als Anwalt der Regierenden auf. Dieser Eindruck verstärkt sich noch, als der knallharte Lockdown-Befürworter immer wieder unqualifizierte Spitzen in Richtung der AfD austeilt. An einer Stelle bezeichnet der 50-Jährige die größte Oppositionspartei im Bundestag als politischen Arm von „Coronaleugnern“.

„Querdenken“: Die AfD setzt sich mit den Meinungen der Bürger auseinander

„Querdenken“ wird in den öffentlich-rechtlichen Medien erwartungsgemäß verteufelt und undifferenziert mit der AfD gleichgesetzt. Weidel verteidigt, dass Abgeordnete der AfD die Demonstrationen besucht haben und sich mit den Anliegen der Bürger auseinandersetzten. Die AfD-Fraktionschefin zeigte sich zutiefst schockiert über die Vorkommnisse am 18. November vor dem Reichstag, als Wasserwerfer gegen friedliche Demonstranten eingesetzt wurden. Sogar der Moderator muss an dieser Stelle zugeben, dass die Querdenkerbewegung „tief rein ins bürgerliche Lager geht“.

Aggressive Journalistin mit Agenda

„Spiegel“-Redakteurin Ann-Katrin Müller bringt bei ihrem ersten Statement ihre tief verankerte Verachtung für die AfD zum Ausdruck und wiederholt übliche linke Plattitüden mit unhaltbaren Vorwürfen. Schnippisch bemerkt sie, die AfD gehe auch nicht auf linke Demonstrationen, um sich zu informieren. Weidel verweist auf die Gewaltbereitschaft linker Protestveranstaltungen, woraufhin bei der linken Journalistin zum ersten Mal die Gesichtszüge entgleisen.

An dieser Stelle versucht Lanz die Situation zu drehen, indem er sehr zur Freude von Müller und Dr. Ulrichs einen Einspieler von kleineren gewalttätigen Ausschreitungen bei Querdenken-Demonstrationen abspielt. Weidel stellt klar, dass dies nicht symptomatisch für regierungskritische Demonstrationen sei. Bei linken Demos wie der 1.-Mai-Demonstrationen sei Gewalt eher die Regel. Mit Gewalttätern habe die AfD nichts zu tun, erklärt die 42-Jährige.

Die Agenda-Journalistin Müller bekommt sich daraufhin fast gar nicht mehr ein. Ein Potpourri an Halbwahrheiten wird im Eiltempo abgespielt. Substanz lässt sie dabei stets vermissen.

Alte Vorwürfe werden von Alice Weidel widerlegt

Auch die angeblich ambivalente Haltung der AfD zu den restriktiven Corona-Maßnahmen erläutert Weidel problemlos. Im Frühjahr 2020 lagen kaum Zahlen zu Mortalität und Infektionsgeschehen vor, es fehlte eine wissenschaftliche Grundlage. Die AfD habe bis zum Sommer durch eine Betrachtung der neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse ihre Position gefunden und früh den Schutz von Risikogruppen gefordert.

Auch die Aussage Müllers, die AfD ignoriere im Bundestag Hygieneregeln, wirkt angesichts der Bilder von Altparteiengedränge bei namentlichen Abstimmungen im Bundestag einseitig konstruiert.

Weidel zu Impfzwang

Nicht stehen lassen möchte Lanz die Behauptung, die Bundesrepublik sei auf dem Weg in eine De-Facto-Impfpflicht. Weidel kritisiert die selektive Rückgabe von Grundrechten nur an Geimpfte deutlich. Ein solches Druckmittel auf die Menschen sei unzulässig. Grundrechte stehen allen Bürgern zu und nicht nur einer bestimmten Gruppe als Privilegien, so die Oppositionsführerin des Bundestags.

Die Spiegel-Redakteurin spricht sich im Anschluss gegen die Rückgabe von „Privilegien“ generell aus. Im Elfenbeinturm des „Spiegels“ scheinen Freiheit und Grundrechte keinen besonderen Stellenwert zu besitzen.

Die AfD-Vertreterin macht an dieser Stelle noch einmal deutlich, dass „die Grundrechte keine Gnadenrechte sind, die der Staat einem zuteilen kann“. Im Gegensatz zur FDP klagt die AfD vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe auch für die „Grundrechte für alle“ und nicht nur für Geimpfte.

Verklausulierte Rechtsextremismusvorwürfe dürfen nicht fehlen

Markus Lanz kommt zum Ende der Sendung auf ein Thema zu sprechen, ohne das es bei den öffentlich-rechtlichen Medien in einer Runde mit AfD-Vertretern scheinbar nicht geht. Es wird versucht, Alice Weidel in eine politische Richtung zu drücken. Dabei wird sie als „Verbündete von Björn Höcke“ bezeichnet. Die AfD-Fraktionsvorsitzende lässt das an sich abprallen und spielt das Spiel der Spaltung nicht mit. Sie betont, dass in der Bundestagsfraktion Parteiströmungen aufgrund eines integrativen Kurses keine Rolle spielen.

Das ist der erhoffte Abschnitt von Ann-Katrin Müller, die die üblichen Antifa-Phrasen abspult und absurde Behauptungen aufstellt.

Weidel lässt sich von solchen Vorwürfen nicht provozieren und begibt sich nicht auf das niedrige Niveau der „Spiegel“-Journalistin.

Fazit

Alice Weidel lieferte einen souveränen Auftritt bei Markus Lanz ab. Der Moderator war sichtlich um Fairness bemüht, während erwartungsgemäß die meisten Angriffe unter der Gürtellinie von der zornigen Journalistin Müller kamen. Prof. Dr. Timo Ulrichs als Wissenschaftler war auffällig einseitig auf Linie der Bundesregierung und ließ jede wissenschaftliche Objektivität vermissen.

Weidel hat sich nicht provozieren lassen und ihren Standpunkt klar herausgearbeitet. Ganz zum Ende hin, konnte ihr der Moderator noch entlocken, dass sie sich gemeinsam mit Tino Chrupalla als Spitzenkandidatenduo für die Bundestagswahl bewerben wird.

TM


Hier können Sie die Sendung in der ZDF-Mediathek ansehen >>

TV-Bericht: Dr. Alice Weidel zu Gast bei Markus Lanz Zuletzt aktualisiert: 05.05.2021 von Team Münzenmaier

3 Replies to “TV-Bericht: Dr. Alice Weidel zu Gast bei Markus Lanz

  • Max Axel Jurke

    Von Max Axel Jurke

    Hat sich ganz hervorragend geschlagen, die Fr. Dr. Weidel. Es gibt keinen bewiesenen, belegbaren Zusamenhang zwischen dem Lockdown und den rückläufigen Inzidenzzahlen. Das war mir wichtig zu erfahren, weil Erfolgsmeldungen eben nicht gleich Erfolge sind sondern oft genug mit Luft gefüllte Windbeutel.

  • Edwin Steimer

    Von Edwin Steimer

    Mit solch schlechten Co- Moderatoren, wie Prof. Dr. Timo Ulrichs und Ann-Katrin Müller, hat sich Lanz wohl selbst ins Knie geschossen. Das war von der Regie sicher anders geplant und ging Dank des souveränen Auftritts von Dr. Alice Weidel gänzlich in die Hose. Ãœber den FDP – Vertreter muss man kein Wort verlieren, außer vielleicht: „blass und farblos“ – FDP eben.
    Frau Weidel hätte den „Experten“ Timo Ulrich noch ein bisschen besser vorführen dürfen. Sein Versuch den Sinn von Inzidenzwert und nächtlicher Ausgehsperre zu erklären war mega peinlich. Hat er doch zuvor noch kräftig mit den Hufen gescharrt, so ist er nach seinem peinlichen Monolog sichtlich ruhiger geworden. Zu dem Zeitpunkt stand es schon gefühlte 5:0 nach Punkten für unsere Spitzenkandidatin in spe. Das war Frauenpower wie man sie hoffentlich nun öfters sieht. Alles in Allem ein grossartiger Auftritt von Dr. Alice Weidel.

  • Klaus Franke

    Von Klaus Franke

    Ein hervorragendes Auftreten von Frau Weidel. Die lies sich von keiner Provokation der Teilnehmer beeindrucken und handelte überlegt und souverän. Müller hatte nur mit abgedroschene Argumenten der ANTIFA versucht, Frau Weidel zu provozieren und ist gescheitert.
    Aber wie immer, wenn ein Politiker der AfD zu solchen “Gesprächsrunden” eingeladen wird, achtet man im ÖR stets darauf, dass eine Ãœberzahl von AfD-Gegnern mit diskutiert!

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