Der Bekanntheitsgrad des SPD-Gesundheitspolitikers Karl Lauterbach hat sich seit Ausbruch des Corona-Virus ähnlich schnell gesteigert wie der Restriktionswahn der Bundesregierung. Kein Tag vergeht, an dem der 58-Jährige nicht im Fernsehen oder auf den Seiten großer deutscher Tageszeitungen zu sehen ist und weitreichende Forderungen zur Eindämmung des Corona-Virus stellt. Dabei spart der Bundestagsabgeordnete nicht an dramatischen Sprachbildern. Vor wenige Wochen warnte Lauterbach vor dem „Turbo-Virus“, vergangene Woche davor, dass „unsere Kinder“ in Gefahr seien.
Insgesamt 37 Ärzte haben die Äußerungen des Sozialdemokraten zum Anlass genommen, in einem offenen Brief massiv Kritik an dessen Wortwahl und Auftreten in der Öffentlichkeit zu üben. Lauterbach schüre „irrationale und extreme Ängste“ und solle in Zukunft seine „politische Betätigung“ deutlich erkennbar von seiner „Berufszulassung als Arzt“ trennen.
Knallharte Abrechnung von Ärzten mit Karl Lauterbach
Der vom 29. März datierte offene Brief an das Bundestagsbüro Lauterbachs rechnet knallhart mit dessen „extremen Meinungsbekundungen im Zusammenhang mit SARS-CoV2-Infektionen“ ab. Der Markus Lanz-Dauergast nehme „zumindest billigend in Kauf, in der Bevölkerung den Irrtum auszulösen“, dass seine Äußerungen auf seiner „ärztlichen Kompetenz oder auf ärztlicher Verpflichtung gegenüber dem Allgemeinwohl“ beruhen würden.
Ein Beitrag Lauterbachs auf dessen Kanal auf der Nachrichtenplattform Twitter wird beispielhaft für dessen verbale Panikmache herangezogen:
„Viele 40-80 Jährige werden einen Moment der Unachtsamkeit mit dem Tod oder Invalidität bezahlen. Junge Männer werden von Sportlern zu Lungenkranken mit Potenzproblemen. Frauen leiden oft unter Chronischem Erschöpfungssyndrom oder Tinnitus. Das hört niemand gerne, ist aber so.”
Die Unterzeichnenden kritisieren, dass Lauterbachs Äußerungen „dem medizinischen Kenntnisstand sowie der ärztlichen Berufserfahrung“ widersprechen. Darüber hinaus überwiege in den Aussagen des SPD-Mannes nicht der Informationsgehalt, sondern „das Schüren irrationaler und extremer Ängste.“ Die Äußerungen seien geeignet, „einer Vielzahl von Menschen psychisch wie mittelbar somatisch schweren gesundheitlichen Schaden zuzufügen.“ Seine politische Betätigung solle Lauterbach in Zukunft „deutlich erkennbar“ von seiner Berufszulassung als Arzt trennen, so die Mediziner.
Der Ärztebrief ist öffentlich verfügbar und kann seit gestern von jeder Person, unabhängig von Beruf oder Tätigkeit, mitunterzeichnet werden.
Den Link finden sie hier: https://aerztebrief.de/
TM
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