Merkel quält Kinder? Die schlimmen Folgen des Bildungslockdowns

Merkel quält Kinder? Die schlimmen Folgen des Bildungslockdowns

Es war der Aufreger-Satz der virtuellen Merkel-Ministerpräsidentenkonferenz:

„Ich lasse mir nicht anhängen, dass ich Kinder quäle“, so die Kanzlerin laut Medienberichten zu Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Dieser emotionale Ausbruch zeigt deutlich, dass Schulen und Kindertagesstätten der größte Streitpunkt des gestrigen Corona-Gipfels waren. Stundenlang diskutierten die Länderchefs am Nachmittag ergebnislos über den richtigen Umgang mit den Jüngsten, die während der Pandemie am meisten zu leiden haben. Auf Vorschlag von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller wurde das Thema auf den Abend verschoben. In der Nacht einigte sich die Runde darauf, dass Schulen und Kindertagesstätten bis Mitte Februar geschlossen bleiben. Ausnahmen gibt es jedoch weiterhin, die Bundesländer haben nach den Beschlüssen weiter Handlungsräume.

Dabei werden die Rufe nach einem einheitlichen und stringenten Konzept immer lauter. Beispielsweise der Deutsche Kitaverband forderte bundesweit einheitliche Rahmen für die derzeit bestehende Notbetreuung, den verlässlichen Schutz der Erzieher und langfristige Pläne für das neue Jahr. Im Papier spricht sich der Verband unter anderem für Luftentkeimungsgeräte und Schnelltests für das Personal aus.

Weitere unübersichtliche Wochen mit Notbetreuung, Chaos-Lernen und Fernunterricht, der mehr oder weniger funktioniert, stehen den belasteten Kindern und Eltern bevor. Doch was bedeutet der Bildungs- und Sozialverlust für die Kinder? Studien und Expertenmeinungen deuten darauf hin, dass die Folgen des Bildungslockdowns weit dramatischer sein könnten als bisher angenommen.

Irreversible Bildungsschäden – Die Schere geht auseinander

Schon im Sommer vergangenen Jahres mahnte die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco), dass Lernverluste in Folge von Covid-19 „auch über diese Generation hinaus“ drohen und „jahrzehntelange Fortschritte zunichte“ gemacht werden.

Der Geschäftsführende Direktor des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF), Kai Maaz, erläutert in Medienberichten wissenschaftliche Erkenntnisse: “Internationale Studien zeigen, dass sich die Lernentwicklung in den Zeiten, in denen Schulen wegen Corona geschlossen waren, verlangsamt hat, dass Lernzeiten sich verkürzt haben”.

Dabei seien Schüler aus sozial schwachen Verhältnissen oder mit schwächerem Leistungsstand besonders von Lernrückständen bedroht. Maaz sagt voraus, dass sich die Ungleichheit zwischen Schülern aus sozial schwierigen und normalen Verhältnissen noch weiter vergrößern werde. Auf diese in Zukunft herrschende vergrößerte Heterogenität seien die Schulen nicht vorbereitet, so der Bildungsforscher weiter.

Der soziale Aspekt

Nicola Brandt, die Leiterin der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Berlin, stellt in ihren Überlegungen den sozialen Aspekt in den Vordergrund. Schulen hätten den Kontakt zu den Schülern verloren, ähnlich gravierend, wie es in Frankreich passiert ist.

Die Schule als Raum sozialer Interaktion fehle den Heranwachsenden ebenso wie als Rückzugsort: „Da findet Gesellschaft statt.“ Kinder aus benachteiligten Familien, bei welchen der Wohnraum oft beengt ist, könnten durch den Fernunterricht noch weiter zurückfallen.

Ebenso problematisiert Brandt die fehlenden Anreize für die motorische, emotionale und kognitive Entwicklung der Schüler. Fächer wie Sport oder Musik, die aufgrund des fehlenden Präsenzunterrichts kaum noch unterrichtet werden, seien wichtig für die Heranwachsenden und ihre Lernfortschritte.

Am schlimmsten, so resümiert die Leiterin der OECD, treffen die derzeitigen Einschränkungen die Jüngsten. Defizite beim Lesen oder Rechnen sind in Zukunft nicht aufzuholen, so Brandt. Auch die viel gepriesene Digitalisierung sei kaum für die Kinder in dieser Altersgruppe geeignet.

Schulschließungen bedeuten Folgen für das Leben

Angela Merkel quält keine Kinder. Aber die verheerende Lockdown-Politik schafft irreversible Brüche in den Bildungsbiografien, die sich auf das spätere Leben der Schüler massiv auswirken werden. Auch das Kennenlernen eines Soziallebens, was die Kleinen unter anderem im gemeinsamen Umgang in Bildungseinrichtungen erfahren, findet kaum statt. Langfristige Folgen sind daher ebenfalls im sozialen Bereich absehbar.

Die AfD-Bundestagsfraktion fordert schon lange die Rückkehr ins Klassenzimmer unter Wahrung der Hygieneregeln und in einem Wechselmodell. Gerade für Grundschüler ist es wichtig, soziale Kontakte zu erleben und die notwendigen Bildungsgrundlagen von einer Lehrkraft vermittelt zu bekommen. Langfristige Schäden, insbesondere für Schüler aus sozial schwachen Schichten, muss entgegengewirkt werden. Dafür steht nur die AfD.

TM

Merkel quält Kinder? Die schlimmen Folgen des Bildungslockdowns Zuletzt aktualisiert: 20.01.2021 von Team Münzenmaier