Maybrit Illner: Altparteien zanken – Gauland bleibt gelassen

Maybrit Illner: Altparteien zanken – Gauland bleibt gelassen

In wenigen Tagen wird in Sachsen-Anhalt ein neuer Landtag gewählt. Der kommende Wahlsonntag wird mit großer Spannung erwartet, da sich CDU und AfD in den aktuellen Prognosen ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen um den ersten Platz liefern.

Passend zu diesem erwarteten Showdown lud ZDF-Moderatorin Maybrit Illner, selbst ehemaliges SED-Mitglied, am Donnerstagabend in ihre Sendung ein und begrüßte unter dem Titel „Vertrauen verloren, Kurs gesucht – Wahlen ohne Merkel?“ den CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak, den AfD-Fraktionschef Alexander Gauland, den SPD-Jungpolitiker Kevin Kühnert, Linken-Urgestein Gregor Gysi sowie Spiegel-Journalistin Melanie Amann in ihrer Runde. Schnell wurde deutlich: Der AfD-Ehrenpräsident stand von allen Seiten unter verbalem Beschuss. Doch anstatt sich bloßstellen zu lassen, blieb der Medienprofi gelassen und ließ sich auch von einer bissigen Amann überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Ganz im Gegenteil fielen zum Sendungsende die Vertreter der weiteren Parteien übereinander her, während sich Gauland entspannt zurücklehnen konnte.

Der Ost-West-Konflikt: Gauland kontert Wanderwitz bei Maybrit Illner

Gysi und Kühnert eröffnen die Runde mit schon mehrmals gehörten Politphrasen. Die Ostdeutschen seien Verlierer der Geschichte und fühlen sich als Menschen zweiter Klasse, erklärt der 73-Jährige, während der über 40 Jahre jüngere Kühnert den fehlenden Erfolg seiner Partei im Osten mit einem fehlenden Personalreservoir nach der Wende zu erklären versucht. Auch dreißig Jahre scheinen den Sozialdemokraten nicht ausreichend gewesen zu sein, spöttelt Illner.

Im Gegensatz zu Kühnert sucht Alexander Gauland keine Ausreden und greift Marco Wanderwitz, den Ostbeauftragten der Bundesregierung, verbal an. Wanderwitz hatte in einem Interview vergangene Woche behauptet, ein Teil der ostdeutschen Bevölkerung sei für die Demokratie verloren. Gauland betitelt dies als Unsinn: „Mich wundert sowieso, dass jemand Leute beschimpft, um sie zum Wählen für sich anzustiften!“, so der 80-Jährige, der kurz zuvor als gebürtiger Chemnitzer vorgestellt worden war.

Angriff von zwei Seiten: Gauland pariert

Auch beim Thema Corona-Bundesnotbremse bleibt Gauland konkret, auch wenn die Fragstellung Illners mehr Provokation denn dem Informationsgehalt dient: „Die Menschen haben das Gefühl, dass wir auf dem Wege in eine Diktatur sind.“ Das Wort „Corona-Diktatur“ verteidigt der AfD-Fraktionsvorsitzende im Anschluss und erläutert, dafür sogar vom eigenen Parteivorsitzenden gerügt worden zu sein. Spiegel-Journalistin Amann und Kühnert unterstellen der AfD anschließend, wie so oft, Populismus.

Die Kritik am Corona-Krisenmanagement sei nur dafür gedacht, „die üblichen verdächtigen Stichwörter in die Debatte einzuwerfen“, meint Kühnert. Gauland bleibt gelassen und verweist auf Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung, wahrlich nicht als Fan der AfD bekannt. Dieser formuliere in dieser Sache jedoch sehr ähnlich wie die größte Opposition im Bundestag und stelle fest, „dass die Freiheitseinschränkung so wie noch nie in der Bundesrepublik“ gegeben sei.

Gauland bei Illner: CDU völlig ohne Substanz

Die nächsten Sendungsminuten gehören Kühnert, Gysi und Ziemiak. Diese streiten über Privatisierungen, die große Koalition und die Werte-Union sowie die Kemmerich-Wahl in Thüringen. Gauland wird erst wieder eingebunden, als Illner nach Hans-Georg Maaßen und Max Otte fragt. Der AfD-Ehrenvorsitzende verweist darauf, dass die CDU ihren Kompass verloren habe: „Unter Frau Merkel ist die CDU eine Partei geworden, die keinerlei Substanz mehr hat.“

In zwei Tagen können die Bürger in Sachsen-Anhalt dieser substanzlosen CDU ihr Vertrauen entziehen. Die AfD steht bereit.

TM

Maybrit Illner: Altparteien zanken – Gauland bleibt gelassen Zuletzt aktualisiert: 04.06.2021 von Team Münzenmaier

2 Replies to “Maybrit Illner: Altparteien zanken – Gauland bleibt gelassen

  • Haupt

    Von Haupt

    Geduldig und zielstrebig an eine Übernahme der Verantwortung arbeiten. Keiner wird mit der AfD zusammenarbeiten noch nicht. Bricht eine Altpartei weg und einen Neue erreicht die 5% Hürde sieht das schon anders aus.

  • Karsten Müller

    Von Karsten Müller

    Hoffentlich wird die AFD die CDU überholen, obwohl ich vermute das es aufgrund von Wahlbetrug nicht dazu kommen wird

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