Marco Wanderwitz bei Markus Lanz: Pauschalurteile & Beschimpfungen

Marco Wanderwitz bei Markus Lanz: Pauschalurteile & Beschimpfungen

Marco Wanderwitz hat sich als sogenannter Ostbeauftragter der Bundesregierung einen Namen gemacht, wie noch keiner seiner Amtsvorgänger zuvor. Nicht etwa durch herausragende Leistungen oder integrative Arbeit, sondern vor allem mit verbalen Ausfällen und Beschimpfungen an die Menschen, für die er sich eigentlich zuständig zeichnet.

So attestierte der gebürtige Chemnitzer den Menschen in Ostdeutschland, sie seien „diktatursozialisiert“ und „auch nach 30 Jahren nicht in der Demokratie angekommen“. Als besonderes Feindbild hat Wanderwitz die AfD ausgemacht. Für die Alternative für Deutschland ist ihm offenbar keine Beschimpfung zu niveaulos. So sei es etwa durch nichts zu rechtfertigen, die AfD zu wählen, stellte der CDU-Politiker einst fest, und setzte damit die Stimme für eine demokratische Partei mit einem Kapitalverbrechen gleich.

Eben dieser Marco Wanderwitz war am 05. August in der Sendung von Markus Lanz zu Gast. Wie schon im Vorfeld zu erwarten war, gestaltete sich der Auftritt des Ostbeauftragten in puncto Benehmen und Wortwahl gewohnt unterirdisch sowie seines Amtes unwürdig. Wir haben uns den Auftritt für Sie angesehen.

Marco Wanderwitz bei Markus Lanz

Vorgestellt wurde Wanderwitz damit, dass er sich brüste, manche Leute würden Pickel bekommen, wenn sie seinen Namen hören. Als Markus Lanz die Bezeichnung „Ostbeschimpfungsbeauftragten“ zitiert, lächelt er verschmitzt und geradezu geschmeichelt, als ob ihn diese Rolle sogar erfreuen würde.

AfD verantwortlich für niedrige Impfquoten?

Themen der Sendung waren unter anderem die Corona-Politik und das Impfangebot für Jugendliche. Dass die Impfquote in Ostdeutschland nicht so hoch ist, liege laut dem Ostbeauftragten an der hohen Zustimmung zur AfD. Die Bürger on Ostdeutschland weiß er prompt in unterschiedliche Kategorien zu unterteilen. Er unterscheidet zwischen den Vernünftigen, die sich an alle Regeln halten und impfen lassen würden, und denen, die das angeblich nicht tun – und dann natürlich auch AfD wählen. Eine Impfpflicht hätte er lieber nicht von vorneherein ausgeschlossen.

Als ein anderer Gast die These einwirft, es könne auch verloren gegangenes Vertrauen in die Regierung dafür verantwortlich sein, dass die Menschen gegenüber staatlichen Maßnahmen kritisch eingestellt sind, will Wanderwitz dies nicht gelten lassen. Für ihn ist offenbar klar: Die AfD muss an allem schuld sein.

Wanderwitz spricht verachtend über Ostdeutsche

Gastgeber Markus Lanz konfrontiert den CDU-Politiker mit seinem Satz, ein erheblicher Teil der Bevölkerung habe Wanderwitz zufolge gefestigt rechtsradikale und nichtdemokratische Ansichten. Und schon ist Wanderwitz in seinem Element und gibt den Ankläger seiner Mitbürger. Auch als der Moderator darauf hinweist, dass ihm der Satz doch tierisch um die Ohren geflogen sei, meint Wanderwitz nur trotzig, seine diffamierende Aussage wäre dennoch „trotzdem richtig“ und „ja natürlich“.

Wanderwitz wähnt sich im alleinigen Besitz der Wahrheit und meint, er spreche ja nur aus, was evident sei. In gewissen ländlichen Strukturen laufe es ihm kalt den Rücken runter. Als „größte Problemgruppe“ bezeichnet er die Bürger, die noch in der DDR aufgewachsen sind. Eine unfassbare Entgleisung gegenüber den Menschen, welche die DDR-Diktatur miterlebt haben.

Ein großer Dorn im Auge ist Wanderwitz ferner, dass es Familien gibt, die es tatsächlich wagen, Einstellungen und Werte weiterzugeben, die dem Politiker nicht in den Kram passen. Das Wort „diktatursozialisiert“ für die Menschen in Ostdeutschland will er benutzt haben, weil ihm nicht besseres eingefallen sei. Der CDU-Mann redet sich immer mehr um Kopf und Kragen, ergibt sich in wüste Unterstellungen. Das geht sogar so weit, dass die anderen Gäste der Sendung sich angesichts dieser Entgleisungen sichtlich unwohl fühlen. Als Wanderwitz darauf angesprochen wird, dass derartige Beschimpfungen möglicherweise nicht die geeignete Methode seien, um die Menschen in Ostdeutschland zu vertreten, platzt nur aus ihm heraus, man würde keinen seriösen Politiker finden, der sich zum „Seelsorger für harte Rechtsradikale“ machen möchte.

Markus Lanz hakt bei den Pauschalbeschimpfungen von Wanderwitz nach und stellt infrage, dass die Ablehnung der Demokratie in Ostdeutschland wirklich in der Form vorhanden sei, wie Wanderwitz es darstellt.

Als Erwiderung kommen vom Ostbeauftragten natürlich nur weitere Beleidigungen. Wer seiner Ansicht nach nicht Altparteien wählt, wählt rechtsradikal und das lasse er keinem durchgehen. Bei solchen Ausbrüchen wird es offenbar sogar einem ZDF-Moderator zu bunt. Sichtlich irritiert über die Arroganz des Politikers hakt Lanz gezielt nach und fragt: „Wer bestimmt denn, was demokratisch ist? Sie?“. Das hatte gesessen.

Marco Wanderwitz macht seinem Ruf als „Ostbeschimpfungsbeauftragter“ alle Ehre

Wanderwitz kann sich aber dann selbst noch einmal unterbieten. Denn seine Antwort auf die berechtigte Frage des Moderators ist so hanebüchen, dass man sie nur wörtlich zitieren kann:

„Äh, ich habe zumindest für mich ne Meinung und wenn ich so sehe, wie die Meinungen sind, dann ist die übergroße Mehrzahl der Menschen in unserem Land der Meinung, dass die AfD ne rechtsradikale Partei ist.“ – Kommentar überflüssig.

Bei seinem Herzthema angekommen, redet sich Wanderwitz immer weiter in Rage und meint allen Ernstes, ein anständiger Demokrat wähle keine rechtsradikale Partei und die AfD sei eine rechtsradikale Partei. Argumente und Sachlichkeit? Fehlanzeige!

Zustimmung bekommt der CDU-Einpeitscher vor allem von Lanz-Dauergast Karl Lauterbach. Im Hass auf die AfD ist man sich einig. In den neuen Bundesländern sieht er überall Rechtsradikale. Ihm gehe es vor allen Dingen um diejenigen AfD-Wähler, die nicht rechtsradikal seien. Paradox! Erklärten die beiden Politikdarsteller denn nicht zuvor und in aller Regelmäßigkeit, dass sie AfD-Wähler für „Rechtsradikale“ hielten?

Weiter zeigt sich Wanderwitz stolz, dass er angeblichen Rechtsradikalismus thematisiere, ganz so, als sei das ein besonders mutiges Wagnis.

Wanderwitz distanziert sich von CDU-Direktkandidaten

Auf die Kandidatur seines Parteifreundes (!) Hans-Georg Maaßen angesprochen – immerhin der ehemalige Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz – muss Wanderwitz erst einmal tief Luft holen. Nach viel Lavieren lässt er sich nicht dazu hinreißen, zu sagen, dass er ihn als CDU-Kandidat wählen würde. Lieber betont er selbstherrlich, dass wenn er in diesem Wahlkreis wohnen würde, selbstverständlich er der Direktkandidat wäre. Er hielt es für einen Fehler, Maaßen als Kandidat aufzustellen.

Fazit zum Auftritt von Marco Wanderwitz bei Markus Lanz

Marco Wanderwitz beweist mit seinem Auftritt bei Markus Lanz erneut, dass er für das Amt des Ostbeauftragten der Bundesregierung charakterlich nicht geeignet ist. Mit einer unfassbaren Selbstherrlichkeit und Arroganz sitzt er im Stuhl und betreibt munter Pauschalurteile und Beschimpfungen gegenüber den Menschen, dessen Sprachrohr er eigentlich sein sollte.

Wenn man sich ansieht, wie Wanderwitz zudem die größte Oppositionspartei des Bundestages verächtlich macht, dann fragt man sich unweigerlich, ob es nicht er selbst ist, der allem Anschein nach „diktatursozialisiert“ ist.

TM

 

Marco Wanderwitz bei Markus Lanz: Pauschalurteile & Beschimpfungen Zuletzt aktualisiert: 06.08.2021 von Team Münzenmaier