Maischberger: Baerbock im Sinkflug & Lauterbach im Vorsichtswahn

Maischberger: Baerbock im Sinkflug & Lauterbach im Vorsichtswahn

Es schien, als könne sie keiner mehr stoppen.

In den Umfragen explodierten die Werte für die Grünen, die Medien überschlugen sich mit Lob für Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Wenige Tage später sieht es schon wieder anders aus. In den Prognosen der großen Institute rutschten die Grünen in letzter Zeit wieder eher in Richtung unter 20 Prozent, die nachträgliche Meldung von Nebeneinkünften von Cem Özdemir und eben Baerbock kratzen am Image der Saubermann-Partei. Am gestrigen Abend war die Bundesvorsitzende ihrer Partei im ARD-Format von Sandra Maischberger zu Gast. Dabei bestätigte sich der Trend der vergangenen Tage: Die 40-Jährige wirkte teilweise verunsichert, was selbst den normalerweise dem Lob verfallenen Journalisten auffiel. Natürlich dürfte in einer Sendung der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten auch Karl Lauterbach (SPD) nicht fehlen, der trotz Öffnungen in ganz Europa wieder einmal auf das Corona-Bremspedal drückte.

Der wunde Punkt von Annalena Baerbock: Vergessene Sonderzahlungen

Neben Baerbock und Lauterbach begrüßte die ARD-Moderatorin die Violinistin Anne-Sophie Mutter, den ehemaligen Moskau-Korrespondent Udo Lielischkies, die Hauptstadtkorrespondentin der Süddeutschen Zeitung Cerstin Gammelin und Unternehmer Frank Thelen, der zu Beginn erstmal eine Breitseite gegen die Grünen schoss. Es gehe ab jetzt steil bergab für die Partei, prognostiziert Thelen, der auch das Wort „Katastrophe“ in Richtung von Bündnis 90 äußerte. Gammelin teilt die Einschätzung des Absturzes nicht und nannte die Nebeneinkünfte „kleine Beträge“, kritisiert jedoch die hohen moralischen Ansprüche der Partei, die diese in Anbetracht der letzten Ereignisse nicht aufrechterhalten könnte.

Sie selbst habe sich selbst über ihren Fehler der nachgemeldeten Nebeneinkünfte geärgert, äußert Baerbock dann schuldbewusst. Zwar habe sie das Geld korrekt versteuert, jedoch nicht daran gedacht, dass eine Meldepflicht von Weihnachtsgeld der Partei auch an den Bundestagspräsidenten besteht. Maischberger reicht diese Erklärung nicht und bohrt nach, weshalb die Kanzlerkandidatin nicht selbst damit an die Öffentlichkeit gegangen, sondern auf den Bericht einer großen Tageszeitung gewartet habe. Im Nachhinein sei man eben klüger: „Tja, aus Fehlern lernt man,“ wobei die 40-Jährige sowieso einen großen Teil ihrer Sonderzahlungen spende und auch „Heftigstes erlebt“ habe, seit sie Kanzlerkandidatin sei.

Ob das vergessene Meldungen von über 25.000 Euro rechtfertigt?

Baerbock bei Maischberger im Einzelgespräch: Offene Grenzen und Baustopp für Autobahnen

Im anschließenden Fragensprint der ARD-Moderatorin offenbart die Grünen-Bundesvorsitzende die offene Migrationspolitik ihrer Partei. Grenzen, so Baerbock, müssen immer durchlässig sein. Es brauche eine humane Flüchtlingspolitik und offene Türen. Auf einen möglichen Baustopp für Autobahnen angesprochen, weicht die 40-Jährige aus. Auf dem Prüfstand seien „alle Straßenprojekte“ – aber eben „auch die Autobahnen.“

Nach einigen weiteren Fragen lenkt Maischberger das Gespräch auf das außenpolitische Reizthema Nord Stream 2. Baerbock beweist ihre Abneigung gegen Russland und unterstellt Präsident Wladimir Putin eine EU-Feindlichkeit. Die Pipeline konterkariere alle Sanktionen der Europäischen Union, so die Grünen-Chefin, die das Thema auch gern in einem Koalitionsvertrag sehen würde.

Am Ende wirft Maischberger noch das Lieblingsthema des links-grünen Medien-Parteien-Einheitsbreis ins Studio. 75 Prozent der Deutschen würden Sternchen, Großbuchstaben, Doppelpunkte und was noch alles zu einem perfekten Gender-Gesamtpaket gehört, ablehnen.

„Da haben wir dann ja noch viel Arbeit“, ignoriert Baerbock Drei-Viertel der deutschen Bevölkerung. Ob das bald ein neues Gesetz auf Deutschland zukommen mag?

Lauterbach: Keinen Rückfall riskieren

Natürlich wird auch in dieser Sendung kein Bogen um das alles beherrschende Thema Corona gemacht. Die Violinistin Anne-Sophie Mutter möchte die Konzertsäle wiederöffnen und beschwert sich über die fehlende Beachtung der Kultur von Seiten der Politik. SPD-Talkshow-Dauergast Lauterbach kassiert die Öffnungsforderungen dann in gewohnter Manier. Eine Veranstaltung wie der Eurovision-Song-Contest, wo getestet, aber ohne Masken gefeiert wurde, sei „nicht die Blaupause für das, was jetzt kommen kann.” Es sei nur ein Experiment, nach 14 Monaten solle kein Rückfall riskiert werden, nur weil zwei Wochen zu früh geöffnet würde. Auch die früheren Lockerungen in Österreich findet Lauterbach nicht eines Vergleichs wert und spricht sich für eine Impfquote von achtzig Prozent inklusive Kinder aus. Zu seiner nachträglichen Nachmeldung seiner Nebeneinkünfte kommentiert der SPD-Bundestagsabgeordnete, er müsse in Anbetracht seines moralischen Anspruchs konsequent sein. Daher habe er das Geld gespendet. Natürlich habe die Nachmeldung nichts mit den Veröffentlichungen von Baerbock zu tun gehabt.

Natürlich nicht.

TM


Wer die Sendung ansehen möchte, der findet diese in hier in der ARD-Mediathek.

Maischberger: Baerbock im Sinkflug & Lauterbach im Vorsichtswahn Zuletzt aktualisiert: 27.05.2021 von Team Münzenmaier

One Reply to “Maischberger: Baerbock im Sinkflug & Lauterbach im Vorsichtswahn”

  • meckerpaul

    Von meckerpaul

    Eine Schande für dieses Land sind diese Figuren. Von nix viel Ahnung. Keinen ANSTAND; kein GEWISSEN. Genau die Figuren die die Merkeldiktatur braucht..

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