Linksradikale nach Leipziger Gewalt-Demo in Erklärungsnot

Linksradikale nach Leipziger Gewalt-Demo in Erklärungsnot

 

Nach den erneuten Ausschreitungen in Leipzig Connewitz im Rahmen einer Demonstration zum „linksunten.indymedia“-Verbot herrscht selbst bei den Verharmlosern und Sympathisanten der linksextremen Szene Entsetzen. Wir berichteten in einem Liveticker von den Ereignissen.

War kurz nach Ende der sogenannten „Demonstration“ noch von sechs verletzten Polizisten und einer Ingewahrsamnahme die Rede ist nun klar, dass 13 Beamte durch Steine, Flaschen oder Böller verletzt wurden und sechs Linksradikale vorläufig festgenommen wurden. Im Rahmen der Demo wurde eine Haltestelle, Polizeifahrzeuge, Schaufenster und auch Autos von Anwohnern demoliert. Die linke Demo hatte teilweise bis zu 1600 Teilnehmer.

Dass nun sogar bekennende Sympathisanten aus Medien und Politik ihr Unverständnis über den Demonstrationsverlauf kundtun, liegt wohl vor allem an der sehr deeskalierenden Polizeistrategie. Diese macht es den Linksextremismus-Verstehern auch im Nachgang sehr schwer, die Schuld an der Deeskalation Richtung Polizei zu schieben, wie zuletzt bei der Silvesternacht in Leipzig-Connewitz.

Polizei setzt auf Deeskalation

Die Polizei ließ wahrlich vieles durchgehen und schritt zu Anfang auch nicht ein, als sich Teile der linken Demonstranten vermummten. Auch die ersten gezündeten Pyros veranlasste die Einsatzleitung nicht dazu, auf Konfrontation zu gehen. Erst als Gruppen von Polizeibeamten massiv mit Steinen, Böllern und Farbbeuteln angegriffen und in Seitenstraßen getrieben werden, schreiten die Beamten ein und kesseln den gewalttätigen Block ein. Selbst zu diesem Zeitpunkt bleibt die Polizei ruhig und lässt die mittlerweile geschrumpfte Demo sogar im Rahmen einer neu angemeldeten Versammlung zum Abschlusskundgebungsplatz marschieren.

Linksradikale Sympathisanten sehen PR-Desaster

Das Verhalten und die Taktik der Einsatzkräfte passen ganz und gar nicht zum linken Narrativ des repressiven „Bullenstaates“ und so distanzieren sich sogar eingefleischte Linksextremismus-Verharmloser. Juliane Nagel, Landtagsabgeordnete der Linkspartei, war bei den Silvesterausschreitungen in Connewitz ganz vorne mit dabei, der Polizei die Schuld an den linken Ausschreitungen zuzuschieben. Nun aber twittert Nagel:

„Kann mir mal jemand erklären warum #le2501 so gelaufen ist, wie es gelaufen ist. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe nicht was das mit den inhaltlichen Zielen, die ich durchaus teile, zu tun hat. #linksunten“

Auch der Bundessprecher von Linksjugend.solid, Michael Neuhaus, findet den Demoverlauf „einfach frustrierend“ und sieht schon die Sympathien davonschwimmen:

„Ich könnte heulen. Täglich reißen sich Menschen im Kampf gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck, den mörderischen Kapitalismus oder staatliche Repression den Arsch auf um eine linke Hegemonie zu erkämpfen oder einfach nur zu verhindern, dass es noch schlimmer wird. Und dann das.“

Das wiederum löst Unverständnis beim harten Kern der Szene aus. Dort beklagt man an vielen Stellen eine „mangelnde Solidarität“ der „Linksliberalen“.

Gewaltaufrufe schon im Vorfeld

Est ist schon bemerkenswert, dass sich im Nachgang so viele Linke so überrascht zeigen. Das Motto der Demo lautete: „Wir sind alle linksunten: Pressefreiheit verteidigen, den autoritären Staat angreifen!“

An anderer Stelle waren die Gewaltaufrufe noch unverhohlener. Auf der linkskriminellen Plattform „indymedia“ fanden sich Aufforderungen wie „Am Tag (((i))) den Staat angreifen, Leipzig wird brennen.“ Und an anderer Stelle wurde zum „Bullen angreifen“ geblasen. Vom „Tag der Rache“ war die Rede. Im Nachhinein kann also niemand sagen, er hätte nichts gewusst.

Linksextremismus darf nicht mehr geduldet werden

Die linksxtreme Szene in Leipzig hat sich mit ihrem Verhalten an der Demonstration einen Bärendienst erwiesen. Nicht zuletzt hatten Teilnehmer auch Journalisten der TAZ und des MDR massiv bedroht und geschubst. Damit macht man sich trotz ideologischer Überschneidungen keine Freunde innerhalb des linken Milieus.

Der sächsische Innenminister Roland Wöller (CDU) schrieb, wer Journalisten und Polizisten angreift, greife die Meinungsfreiheit und die friedliche Gemeinschaft an.

Es müssen nun endlich Konsequenzen folgen. Der Staat zeigte sich zu lange auf dem linken Auge blind und ließ es zu, dass an Orten wie in Leipzig-Connewitz rechtsfreie Räume geduldet werden. Die Eskalation bei der „linksunten.indymedia“-Demo hat nur erneut gezeigt, welches Gewaltpotenzial in dieser Szene schlummert.

TM

 

Linksradikale nach Leipziger Gewalt-Demo in Erklärungsnot Zuletzt aktualisiert: 12.10.2020 von Team Münzenmaier