Keine Erholung: Kretschmer und Lauterbach wollen Osterurlaub verbieten

Keine Erholung: Kretschmer und Lauterbach wollen Osterurlaub verbieten

Die Hotel- und Gastronomiebranche treffen die verhängten Verbote und Einschränkungen durch die Bundesregierung in Zuge des Corona-Virus besonders hart. Das ausbleibende Weihnachtsgeschäft und die weitere Verlängerung des Lockdowns haben Löcher in die Kassen der Hotels und Speisestätten gerissen, die kaum noch zu auszugleichen sind. Der Gesamtumsatz des Hotelgewerbes ist laut Angaben der DEHOGA um circa 40 Prozent geschrumpft, zahlungsunfähig sind unter anderem schon die Betreibergesellschaft der InterContinental-Gruppe mit ihren Hotels der Marken Holiday Inn und Crowne Plaza.

Das Osterfest bleibt einer der letzte Hoffnungsschimmer für die gebeutelten Unternehmen, um die leeren Kassen mit Einnahmen zu füllen. Doch diese Hoffnung hat Anfang der Woche einen herben Dämpfer erhalten. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sprachen sich gegen Urlaubsreisen an den Festtagen aus.

„Osterurlaub in Deutschland kann es dieses Jahr leider nicht geben!“

Kretschmer positionierte sich schon sieben Wochen vor den Festtagen eindeutig:

„Ich bin dafür, Wahrheiten auszusprechen: Osterurlaub in Deutschland kann es dieses Jahr leider nicht geben“, erklärte der sächsische Länderchef der Presse. Er begründete seine These mit einer Gefahr einer weiteren Ausbreitung des Corona-Virus:

„Wir würden alles zerstören, was wir seit Mitte Dezember erreicht haben“.

Unterstützung erhielt der Christdemokrat dabei von Karl Lauterbach. Der Bundestagsabgeordnete geht nicht davon aus, „dass wir in diesem Jahr Osterurlaub machen können.“

Eine aufgrund der Mutation des Virus drohende dritte Welle müsse unbedingt verhindert werden:

„Ich wäre schon froh, wenn wir es ohne dritte Welle bis Ostern überhaupt schaffen. Sollte dies gelingen, darf der Erfolg nicht im Urlaub zerstört werden“, erklärte Lauterbach.

Kritik von der Dehoga

Der deutsche Hotel- und Gaststättenverband reagierte entrüstet auf die Aussagen Kretschmers. Ingrid Hartges, die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes, berichtete über die „brutale existenzielle Betroffenheit“ der Branche und erklärte in einem Fernsehbeitrag:

„Nachdem wir letzte Woche bei dem Beschluss schon nicht erwähnt wurden, jetzt mit solchen Äußerungen hier für Verunsicherung und existenzielle Nöte zu sorgen, ist völlig inakzeptabel.“

Darüber hinaus stellte Hartges die rechtliche Grundlage der Aussagen des CDU-Politikers infrage.

AfD: Öffnungsperspektiven statt Verbote

Auch aus der größten Oppositionspartei im Deutschen Bundestag kam Kritik an den Äußerungen des sächsischen Ministerpräsidenten.

Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der AfD, forderte Kretschmer beim Nachrichtendienst Twitter auf, zur Wissenschaftlichkeit zurückzukehren. Der Bundesvorsitzende Tino Chrupalla pflichtete Weidel bei: „Geben Sie uns #Sachsen endlich eine Perspektive!“

Alexander Gauland, Ehrenvorsitzender der Partei und ebenfalls Fraktionsvorsitzender im Bundestag, bezeichnete in einer Pressemitteilung die Äußerungen von Kretschmer und Lauterbach als unverantwortlich und sprach dem Vorgehen des Bundes und der Länder jedes Maß ab:

„Statt den Bürgern angesichts sinkender Infektionszahlen endlich eine Perspektive für die Rückkehr zur Normalität zu bieten, werden neue Unsicherheiten geschürt – mit katastrophalen Folgen nicht nur für das Hotel- und Gaststättengewerbe.“

Die weiteren Beratungen über das Vorgehen beim Corona-Virus müssen dringend öffentlich stattfinden, so Gauland weiter.

Sebastian Münzenmaier, Vorsitzender des Tourismusschusses, forderte einen Plan zum Ausstieg aus dem Lockdown:

„Hotellerie und Gastronomie brauchen verlässliche und konkrete Öffnungsperspektiven, keine zusätzliche Panikmache und Bevormundung.“

Dabei verwies der 31-Jährigen auch auf die sicheren Hygienekonzepte, die die Hoteliers und Gastronomen im vergangenen Jahr angeschafft hatten.

Auch bei Osterurlaub nur Bevormundug

Der neuste Verstoß des sächsischen Ministerpräsidenten und des SPD-Gesundheitspolitikers ist ein erneuter Ausdruck von Kontrolle. Ein sieben Woche in der Zukunft liegendes Ereignis verbieten zu wollen, widerspricht jeder Wissenschaftlichkeit und unterstreicht, wie sehr die politischen Verantwortungsträger mit Annahmen und Kontrollfantasien arbeiten. Offensichtlich möchten die beiden Politiker den Bürgern noch den letzten Rest Freude und Selbstständigkeit nehmen. Es braucht Perspektiven, keine Horrorszenarien!

TM

Keine Erholung: Kretschmer und Lauterbach wollen Osterurlaub verbieten Zuletzt aktualisiert: 15.02.2021 von Team Münzenmaier

3 Replies to “Keine Erholung: Kretschmer und Lauterbach wollen Osterurlaub verbieten

  • francomacorisano

    Von francomacorisano

    Talkshowkönig Klabauterbach ist verdammt nervig mit seiner Besserwisserei und der näselnder Stimme.

  • Claudia Kottkamp

    Von Claudia Kottkamp

    Fragt sich, wer sich den Urlaub überhaupt noch leisten kann !

  • DerIngenieur

    Von DerIngenieur

    Aber Ramadan geht, oder was? Geht’s eigentlich noch?

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