„Kameradenschweine“: Union versinkt im Kandidaten-Chaos!

„Kameradenschweine“: Union versinkt im Kandidaten-Chaos!

Der Schlacht um die Kanzlerkandidatur zwischen der CDU und CSU ist in vollem Gange!

In einer Fraktionssitzung der Union, die seit mehreren Stunden im Bundestag läuft, diskutieren die Abgeordneten die Kandidatenfrage für den kommenden Bundestagswahlkampf.

Doch nicht nur das Stimmungsbild ist gespalten!

Beinahe minütlich werden Informationen an die Hauptstadtpresse durchgesteckt. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) soll deswegen die nicht bekannten Informanten aus der Fraktion als „Kameradenschweine“ bezeichnet haben.

Laschet vs. Söder: Zusammenhalt vs. „maximal beste Aufstellung“

Auf der einen Seite der Union steht der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), dem jüngst das Vertrauen des CDU-Präsidiums und des Vorstands der Partei ausgesprochen wurde. Auf der anderen Seite Markus Söder (CSU), der eigentlich zugesagt hatte, bei fehlendem Rückhalt in den CDU-Gremien seine Kanzlerambitionen zurückzuziehen. Doch steigende Beliebtheitswerte und der schon in der Vergangenheit aufblitzende Machthunger haben den Franken wohl zu einem Umdenken bewogen.

Wie eine große deutsche Tageszeitung berichtet, hielten beide Kanzlerkandidaten in spe vor den insgesamt 245 Bundestagsabgeordneten aus CDU und CSU ihre Vorstellungsreden. Laschet habe den Zusammenhalt der Union beschworen und sich explizit gegen eine „One-Man-Show“ ausgesprochen. Die ganze Gesellschaft müsse sich in den Schwesterparteien widerspiegeln, betonte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident.

CSU-Chef Söder habe in seinem Beitrag „die maximal beste Aufstellung“ gefordert und die Wichtigkeit der Bundestagsfraktion der Union betont. Es sei eine Frage des Anstands und des Respekts, dass nicht nur in den Parteien geredet werde, so der bayrische Landes-Chef. Zum Ende soll Söder noch den pathetisch anmutenden Appell „Es geht nicht um mich, es geht um Deutschland! Ich bin bereit!“ geäußert haben.

Die Stimmung kippt? Söder Favorit der Unionsfraktion

Während Laschet in dieser Woche vom CDU-Präsidium und Vorstand Rückendeckung erhielt und mit breiter Brust vor die Abgeordneten getreten sein dürfte, wird ihm im Laufe der Sitzung das Lachen vergangen sein.

Eine große Mehrheit der Abgeordneten soll sich offen für seinen bayrischen Mitbewerber ausgesprochen haben. Während der Aachener hauptsächlich Rückendeckung aus Nordrhein-Westfalen und von seinem Kampagnen-Partner Jens Spahn erhielt, seien Stimmen für Söder aus beinahe allen Ecken des Bundes lautgeworden. Karin Maag (CDU), die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion und aus Baden-Württemberg, begründete ihre Zustimmung für Söder aufgrund heiß gelaufener Telefone im Wahlkreis. Christoph de Vries (CDU) soll erklärt haben, dass es keine Begeisterung für Armin Laschet gebe. Und Elisabeth Motschmann (CDU) habe laut der Presse gesagt, dass Umfragen nicht einfach beiseite gewischt werden könnten.

Die K-Frage: Das Chaos geht weiter!

Zum Ende der Sitzung sollen sich die beiden Bewerber noch einmal zu Wort gemeldet haben. Markus Söder bedankte sich für die Diskussion und verwies auf eine Entscheidung in den kommenden Tagen. Laschet kündigte an, die nächsten Tage mit seinem Gegner reden zu wollen. Übereinstimmend erklärten beide Kandidaten in abschließenden Statements nach der Fraktionssitzung, sich noch diese Woche über die K-Frage der Union einigen zu wollen.

Es ist noch nicht vorbei.

Die Chaos-Tage in der Union gehen weiter.

TM

 

„Kameradenschweine“: Union versinkt im Kandidaten-Chaos! Zuletzt aktualisiert: 13.04.2021 von Team Münzenmaier

4 Replies to “„Kameradenschweine“: Union versinkt im Kandidaten-Chaos!

  • Bruno Schaaf

    Von Bruno Schaaf

    Wer macht den Kanzler? GmbH? Die Kanzlerfrage wird für alle nachrangig sein. Wichtiger ist meines Erachtens für die meisten Bürger, sind wir Personal einer GmbH, oder sind wir freie Bürger eines souveränen Staates? Das erwarte ich von der AfD, das diese Frage geklärt wird. Dann müssen wir uns über Mitgliederzuwachs und Wähler keine Gedanken mehr machen

  • Lars

    Von Lars

    Irgendwie erinnert mich das Ganze an das „Gerangel“ zwischen Gnaeus Pompeius und Gaius Iulius Caesar seinerzeit…

  • Karsten Müller

    Von Karsten Müller

    Es ist egal wer von beiden Kanzler wird, einen neuen Kurs in der Politik wird es dadurch nicht geben.

  • Wilfried Jung

    Von Wilfried Jung

    Schlage der Afd vor sich ein Urteil des BVGaus dem Jahr 2012 ( 2 Bvf 3/11 ) zu Herzen zu nehmen . Und noch was zur Info
    Seit dem 18.7.1990 ist Deutschland eine GmbH und Merkel NUR Geschäftsführerin.
    Und weiter laut B.Obama aus 2014 ist Deutschland immer noch ein Besetztes Land
    (wenn auch Ruhend ) . Noch eine Frage – wieso sind in Deutschland immer noch Alliierten Kommentatoren anwesend?
    Mfg
    Wilfried Jung

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