Am vergangenen Abend war der Grünen-Bundesvorsitzende Robert Habeck in der Sendung von Sandra Maischberger zu Gast. Dabei betont der 51-Jährige den Willen seiner Partei, ein Klimaministerium mit Veto-Recht durchzusetzen. Gegen Kanzlerkandidatin Baerbock (Die Grünen) setzte Habeck zudem eine verdeckte Spitze.
Habeck: Söder soll sehen, was er davon hat!
Am Mittwochabend begrüßte ARD-Moderatorin Sandra Maischberger Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger, Entertainer Hape Kerkeling, Autorin Amelie Fried, den Publizisten Wolfram Weiner und Journalist Robin Alexander in ihrer Show. Die Gäste diskutierten dabei zum Thema: „Politik, Show, Presse: Wer bringt das Talk-Karussell am schnellsten wieder auf Touren?“ Im Mittelpunkt der Sendung stand jedoch ein Gespräch mit Grünen-Vize Robert Habeck, der seine Redezeit mit einem Seitenhieb nach München begann. Nachdem Freien Wähler-Chef Aiwanger über den Zoff im Süden der Republik berichtet hatte, erklärte Habeck, dass sich der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) 2018 für eine Koalition mit den Freien Wählern entschieden habe: „[…] jetzt wird er sehen, was er davon hat!“
Habeck: Frauenkarte spielte entscheidendes Kriterium
Nicht los lassen wird den 51-Jährigen in naher Zukunft die Frage, ob er Annalena Baerbock sauer sei. Schließlich ist sie die Kanzlerkandidatin seiner Partei, nicht er. Dieses Mal geht es um die „Frauenkarte“, die die 40-Jährige gespielt habe. Habeck weicht nicht aus und meint: „Annalena hat viele Qualitäten, und die Frage von Gleichberechtigung, Emanzipation, ‚Frauenkarte ist ein, und auch ein entscheidendes Kriterium gewesen“, so der Grünen-Chef. Dies heiße jedoch nicht, dass auch andere Qualitäten vorliegen würden, erklärt Habeck weiter. Zu den Fehlern der Kanzlerkandidatin kommentiert der Lübecker: „Wir sind unterschiedliche Typen, und wir machen die Dinge prinzipiell fast gegensätzlich anders.“ Jedoch hätte er auch seine eigenen Fehler gemacht, führt der 51-Jährige aus.
Baerbock-Entscheidung soll noch „zur richtigen gemacht“ werden
Eine Auswechslung bei der Kanzlerkandidatur schließt Habeck aus. Eine Revision der Entscheidung werde es nicht geben:
 „Alle kämpfen dafür, dass diese Entscheidung zur richtigen gemacht wird.“ Begeisterung für seine Kanzlerkandidatin klingt anders. Daran ändert auch nichts, dass er Baerbock im Anschluss bescheinigt, dass sie Vertrauen wieder aufbauen wolle.
Finanz- und Klimaschutzministerium
Das Finanzministerium visiert Habeck offensichtlich an, das von seiner Partei geplante Klimaschutzministerium mit Vetorecht verteidigt er gegen die Meinung Sigmar Gabriels (SPD). Diesem wirft Habeck vor, kein Interesse am Klimaschutz zu haben, oder er habe „sich mehrfach über den Tisch ziehen lassen und will das nicht zugeben, als Umweltminister.“ Zum Ende verspricht der zornige Habeck mit Indianerehrenwort, dass es für die Bürger ein Energiegeld gebe und sagt ein „krasseres“ Wetter in der Zukunft voraus.
„Krass“ sauer dürfte auch Annalena Baerbock nach diesem Auftritt sein.
TM
Neueste Kommentare