Am gestrigen Dienstagabend war es mal wieder so weit. Der Meister im Gäste-unterbrechen, Markus Lanz, lud zu seiner gleichnamigen Sendung ins ZDF ein. Gekommen und zugeschaltet waren der Ökonom Hans Werner Sinn, der ehemalige Arzt der deutschen Fußballnationalmannschaft Müller-Wohlfahrt, die Psychologin und Buchautorin Mary L. Trump und, wen wundert es noch, mal wieder ein Vertreter der Grünen. Die mit Dauerabonnement für die öffentlich-rechtlichen Sender ausgestatten Ökos schickten diesmal ihre Parteivorsitzende Annalena Baerbock ins Rennen, nachdem am vergangenen Wochenende ihr Co-Vorsitzender Robert Habeck beim ARD-Sommerinterview eine mehr als klägliche Figur abgab. Jedoch sollte auch sein weibliches Pendant an diesem Abend nicht das Ruder herumreißen können. Einem kurzen Arroganzanfall am Anfang der Aufzeichnung folgte ein großes Herumgeierei um Koalitionen und Kanzlerkandidaten sowie ein Disput mit dem Ökonomen Sinn. Den unrühmlichen Höhepunkt der Baerbock-Show lieferte ein unangebrachter und unverschämter Nazi-Vergleich in der Sendungsmitte.
Grüne Arroganz
Nachdem zum Anfang der Sendung Mary L. Trump ausführlich zu Wort kam, leitete Lanz das Gespräch anschließend an die Grünen-Chefin weiter. Als der Moderator die Politikerin nach Olaf Scholz fragte, welcher im gleichen Bundestagswahlkreis wie Baerbock kandidieren möchte, meinte die Parteivorsitzende mit arrogantem Tonfall:
 „Ob er sich das gut überlegt hat weiß ich nicht.“
Lanz hakte weiter nach und erfragte, ob für die Grünen eine Koalition mit dem SPD-Kanzlerkandidaten denkbar wäre. Schon nach der zweiten Frage sichtbar genervt entgegnete Baerbock:
„Das vermutlich die nächsten 48 Fragen in dieser Sendung sein.“
Im Anschluss erläuterte sie, dass sie sich mehr als ein Jahr vor der Wahl nicht mit Koalitionsfragen beschäftigen wolle.
Rumgeiere bei Kanzlerfrage
Im weiteren Verlauf bohrte der ZDF-Moderator dann nach dem möglichen Kanzlerkandidaten der Grünen. Hierbei erlebte Baerbock ihren persönlichen „Habeck-BaFin-Moment“ und kam gehörig ins Schwimmen. Als Lanz Baerbocks Meinung nach einem Mitgliederabstimmung zur K-Frage hören wollte, wich diese aus und meinte:
„Wir werden das im nächsten Jahr, wenn das Wahlkampfjahr ansteht, gemeinsam als Partei machen – und Sie werden das dann auch rechtzeitig mitbekommen!“
Als der ZDF-Mann nicht locker ließ und gezielt nach einer Abstimmung fragte, erwiderte Baerbock:
„Das ist meine Antwort. Es tut mir leid.“
Im weiteren Verlauf konnten die Machtambitionen der Grünen-Chefin jedoch klar herausgelesen werden. Auf Lanz Feststellung, Baerbock wisse immer was sie wolle, entgegnete sie: “Ich weiß immer, was ich will. Ja.“
So sieht also die vielgelobte Basisdemokratie der Grünen aus.
Im Anschluss erläuterte Lanz, dass Habeck und Baerbock von einer schwarz-grünen Koalition träumen würden. Sichtlich genervt und fast pampig entgegnete die Grünen-Vorsitzende:
„Weiß ich nicht, woher sie meine Träume kennen.”
Auch auf diese Frage wollte sie keine Antwort geben. Die in letzter Zeit auffällig cremigen Grünen wollen sich offensichtlich keine Machtoption verbauen.
Schlimme Beleidigung
Im Anschluss lenkte Lanz das Gespräch wieder auf die Koalitionsoptionen der Grünen nach der nächsten Bundestagswahl. Dabei kam es zu einer unfassbaren Beleidigung von Baerbock in Richtung des FDP-Mannes Thomas Kemmerich, welcher im Februar für wenige Tage Ministerpräsident in Thüringen gewesen war:
 „Da standen wir kurz davor, dass ein Nazi, jemand der nicht auf den Boden des Grundgesetzes steht, in einem unserer Bundesländer zum Ministerpräsidenten gewählt wird. Dieser Moment hat mich erschüttert, ich glaube, der hat wahnsinnig viele Menschen in diesem Land erschüttert.“
Lanz hakte an dieser Stelle nicht weiter nach. Anscheinend scheint jegliche Person außerhalb des rot-rot-grünen Spektrums in der Zwischenzeit ein „Nazi“ zu sein. Eine unfassbare Entgleisung der selbstgefälligen Grünenchefin, welche hunderttausende liberale und patriotische Bürger zutiefst beleidigte.
Baerbock vs. Sinn
Im weiteren Verlauf der Sendung geriet die Grüne dann noch heftig mit dem Ökonomen Hans Werner Sinn zusammen, welcher die wirtschaftlichen Klimastrategien der Grünen teilweise hart kritisierte. Sinn plädierte für eine rationale Umweltpolitik und stellte den Sinn von Elektroautos in Frage. Der Ökonom begründete seine Meinung mit der Batterieherstellung in China sowie der kohlenreichen Herstellung der E-Autos in vielen Ländern der Welt. Des Weiteren echauffierte sich Sinn über das generelle Vorgehen gegen Verbrennungsmotoren und die zahlreichen Eingriffe der Grünen in die Wirtschaft. Baerbock wollte erwidern, wurde aber vom Ökonomen immer wieder unterbrochen. Den Höhepunkt der Auseinandersetzung lieferten die Ausführungen der Grünen-Chefin über die Erhaltung des Industriestandorts Deutschland. Sinn kommentierte die wirtschaftliche Blauäugigkeit sichtlich geschockt: „Das ist so schrecklich.“
Baerbocks Böcke
Annalena Baerbock mangelt es scheinbar nicht an einer überhöhten Selbstwahrnehmung. Fast krampfhaft versuchte die Grünen-Chefin, staatstragend und souverän durch das Gespräch mit Lanz zu kommen. Dies gelang ihr aber überhaupt nicht. Einem fast unvergleichlichen Slalomkurs zur Kanzler- und Koalitionsfrage folgten eine schlimme Beleidigung des FDP-Manns Kemmerich und eine für den Ökonomen Sinne „schreckliche“ Wirtschaftsvision. Robert Habeck und Annalena Baerbock haben innerhalb weniger Tage bewiesen, dass sie beide nicht fähig sind, dem Druck eines einfachen Interviews standzuhalten. Nicht auszumalen, wie sich die zwei Grünen-Chefs auf internationaler Bühne präsentieren würden, falls ihnen mächtige Staatschefs gegenüberstehen sollten. Diese Schmach sollte Deutschland dringend erspart bleiben. Das wäre wirklich schrecklich. Schrecklich peinlich.
TM
Von xstern
Wenn Dummheit Pein wäre … ich kann das mit den Nazis gar nicht mehr hören, aus folgendem Grund:
Zitat: Die Idee der NSDAP entsprechend, sind wir die deutsche Linke … Nichts ist uns verhasster als der rechtsstehende nationale Besitzbürgerblock (aus der Angriff 1931 Dr. Josef Göbbels).
Kommt mir vor wie das Parteiprogramm der Einheitsparteien, besonders der Grünen. Geschichte lesen bildet.
Vielleicht sollte die ADF denen das mal öfters um die Ohren hauen. Das sind nämlich die gleichen Faschisten, nur jetzt eben international.
Von Heidi Walter
Die soll doch lieber weiter Kobolde abbauen und Strom in der Leitung speichern. Da ist sie wenigstens zu etwas zu gebrauchen. Die Aussicht, rot-rot-grüne Versager als nächste Regierung zu haben, erweckt in vielen Leistungsträgern den unwiderstehlichen Drang, auszuwandern.