Nachdem einige sogenannte „Künstler“ ihre Teilnahme an der letzten Frankfurter Buchmesse aufgrund der Präsenz rechter Verlage absagten, wird laut Pressestimmen nun frühzeitig über den Umgang mit nonkonformen Meinungen debattiert. Ein Vorschlag der früheren Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth lautet: Überwachung, Gesinnungsprüfung, Ausschluss. Geht’s noch?
Debattiert wurde im Kulturausschuss der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung insbesondere über den Umgang mit rechten Verlagen, die als Problem dargestellt wurden und offensichtlich nicht erwünscht sind. Anwesend war zudem Juergen Boos, Direktor der Buchmesse.
Auch wenn die Geschehnisse auf der vergangenen Frankfurter Buchmesse den 60-Jährigen nach eigener Aussage „betroffen gemacht“ haben, forderte Boos zumindest keinen Ausschluss der rechten Verlage. Er argumentierte damit, dass die Buchmesse auch für die Auseinandersetzung stehe. Ausschlüsse seien bei Bedrohungen und verbotenen Inhalten möglich. Ein Freund dieser Verlage ist Boos aber freilich ebenso nicht: „Wir müssen manche Dinge aushalten“, sagte er.
Stadtverordnete wollen rechte Verlage nicht auf der Buchmesse sehen
Doch viele Inhaber des linken Zeitgeistes geben sich damit nicht zufrieden. Eine Vielzahl von Stadtverordneten will nonkonforme Verlage nicht auf der Frankfurter Buchmesse sehen. Obwohl sie vermutlich wissen, dass eine Verbannung von absolut legitimen Positionen rechtliche Konsequenzen zur Folge haben könnte, halten sie dies offensichtlich für den richtigen Weg. Diese Überlegungen stellen ohne Zweifel eine Diskriminierung von abweichenden Meinungen dar.
Uwe Paulsen (Grüne) meinte in der entsprechenden Debatte sogar allen Ernstes: „Es gibt Menschen, die unter der Freiheit dieses Diskurses leiden.“ Auf die Spitze trieb es allerdings die feministische Politikerin Jutta Ditfurth (Ökologische Linke). Die 70-Jährige forderte, die Gesinnung und Handlungen der umstrittenen Verlage zu überprüfen. Dazu sollte ihrer Meinung nach die Buchmesse „die Öffentlichkeit frühzeitig informieren, welche Verlage im Anmeldeverfahren sind“.
Ditfurth: Zugang zur Buchmesse nach Zustimmung der Antifa?
Es gelte dann, Fragen bezüglich des jeweiligen Verlags zu beantworten, bei denen es um den Betreiber, seine Verbindungen in „rechtsradikale Kreise“ und seinen Auftritt auf der Straße und im Netz gehe. „Das können Historiker:innen, Wissenschaftler:innen und erfahrene Antifaschist:innen ohne Probleme in kurzer Zeit herausarbeiten“, so Ditfurth. Zugang zur Buchmesse nach Zustimmung der Antifa? Nein, danke!
Hintergrund: Peinliche Absagen als „Statement gegen Rechts“
Hintergrund der Diskussion ist, dass insbesondere die Teilnahme des Jungeuropa-Verlags bei der letzten Buchmesse für reichlich Kontroversen sorgte.
Daraufhin sagten einige Autoren ihr Kommen aus ideologischen Gründen ab. Dazu gehörte auch Jasmina Kuhnke, die im Internet auch als „Quattromilf“ bekannt ist. Sie erklärte, dass sie sich als schwarze Frau auf der Buchmesse aufgrund der Präsenz des rechten Verlags nicht sicher fühle. Und das, obwohl die 40-Jährige – im Gegensatz zum „Jungeuropa“-Verlag – selbst äußerst grenzwertigen Content verbreitet. Letztlich ist ihr Rückzug wohl als lächerliche PR-Aktion im „Kampf gegen Rechts“ zu bewerten.
Anlässlich der Aufregung um den „Jungeuropa“-Verlag verloste das Team Münzenmaier im Herbst 2021 zehn signierte Exemplare des starken Romans „EuropaPowerBrutal“ von John Hoewer, der in ebenjenem Verlag erschienen war. Eine noch immer sehr empfehlenswerte Lektüre!
Abschließend kann zusammengefasst werden, dass die Hetze gegen Rechts immer weiter zunimmt. Sogar die in der Bedeutungslosigkeit verschwundene Jutta Ditfurth entblödet sich dabei nicht, einen Gesinnungs-Check für die Teilnahme an der Buchmesse durch die Antifa ins Gespräch zu bringen. Welch eine Aufregung um einen kleinen Verlag, der wichtige Arbeit für die Meinungsvielfalt leistet! Die Entwicklungen rund um die Frankfurter Buchmesse werden auch in diesem Jahr spannend zu beobachten sein.