Dreifache Zuwandererzahlen im Schatten von Corona

Dreifache Zuwandererzahlen im Schatten von Corona

Corona, Corona, Corona. Betrachtet man die Berichterstattung der letzten Wochen, ist leicht festzustellen, dass andere wichtige Themen abseits der Covid-19-Pandemie kaum noch mediale Beachtung finden. Die großen Fernsehsender und Tageszeitungen beschäftigen sich erschöpfend oft mit Ausbreitungsraten, Virologen und Krankheitskurven, während weitere Themenbereiche teilweise komplett ausgespart werden. Neue erschreckende Zahlen aus Italien zeigen nun, dass im Schatten der weltweiten Krankheit gravierende Probleme heranwachsen: In der Zeit der Pandemie sind dreifach so viele Migranten in Italien angekommen wie in den Wochen davor. Besonders betroffen vom erstarkten Strom aus Nordafrika ist die Region um die Insel Lampedusa und die Südküste Siziliens, welche als eines der großen Eingangstore für nordafrikanische Migranten nach Europa gelten.

„Die Pandemie hat niemanden aufgehalten“

Der Chef der Staatsanwaltschaft Südsiziliens, Luigi Patronaggio, stellt fest: „Die Pandemie hat niemanden aufgehalten.“ Das Risiko der Pandemie würde von den Migranten in Aussicht auf ein besseres Leben billigend in Kauf genommen werden. Der Andrang in Südsizilien sei enorm. Dabei nutzen Schlepper und Menschenhändler neue Migrationsrouten: Tunesien gilt in der Zwischenzeit als eine Art professioneller Knotenpunkt, über welchen die Migranten dann in tausendfacher Anzahl nach Europa geschleust werden. Hierbei nutzen die Menschenschmuggler keine leicht erkennbaren Schlauchboote, sondern unauffällige Fischerbote, welche von den Flugzeugen der Küstenwache oder Finanzpolizei nicht leicht zu identifizieren sind. So bricht der ständig wachsende Migrantenzustrom nicht ab und überfordert die italienischen Behörden zunehmend.

Zahlreiche Migranten mit Vorstrafen

Hinzu berichten die Ämter von zahlreichen Versuchen schon abgelehnter und vorbestrafter Asylbewerber, wieder nach Italien einzureisen. So kommen neben einer großen Anzahl von Migranten, welche ursprünglich aus Libyen und Ägypten kommen, zahlreiche Einwanderer aus Tunesien, welche den Behörden schon strafrechtlich bekannt sind. Knapp jeder vierte tunesische Einwanderer ist demnach polizeibekannt und schon gerichtlich verurteilt, allen voran wegen Drogenhandel und Eigentumsdelikten. Zahlreiche Festnahmen wegen illegaler Wiedereinreise nach Italien sind von den Behörden bereits durchgeführt worden. Zwangsläufig drängt sich jedoch die Frage auf, wie lange die italienischen Behörden dem nicht endenden Migrationsstrom standhalten können.

Auch wenn in den Medien nichts darüber zu lesen ist, scheint eines ganz klar: Eine neue Migrationswelle rollt auf Deutschland zu. Ob das die Bundesregierung registriert und entsprechende Vorbereitungen trifft, darf jedoch stark bezweifelt werden. Stattdessen wird lieber über die dreihundertfünfzigste Infektionskurve debattiert und alles andere ausgeblendet.

TM

 

Dreifache Zuwandererzahlen im Schatten von Corona Zuletzt aktualisiert: 29.05.2020 von Team Münzenmaier