Das große Hotelsterben – Mit Lockdowns in die Pleite

Das große Hotelsterben – Mit Lockdowns in die Pleite

Egal ob im Urlaub, für eine Geschäftsreise oder wenn es Krach zu Hause gibt: Das Hotel- und Gastgewerbe zählt zweifelsfrei zum Bild vieler Innenstädte und bietet Touristen, Geschäftsreisenden und allen weiteren Übernachtungswilligen jederzeit eine Schlafmöglichkeit.

Jedoch treiben das Corona-Virus und die unverhältnismäßige Lockdown-Politik der Bundesregierung die Branche an den Rand des Ruins, die groß angekündigten Hilfen aus der „Bazooka“ von Olaf Scholz reichen hinten und vorne nicht. Erleben wir in diesen Tagen das Sterben eines Wirtschaftszweigs mit Millionen Beschäftigten und das Ende zahlreicher Traditionshäuser?

Hotelsterben wegen Lockdowns: Insolvenzwelle und schlechte Hilfsprogramme

“Die Hotelbranche erlebt derzeit eine der schwersten und existenzbedrohlichsten Zeiten seit 1945”, berichtet Ingrid Hartges, die Verbandsgeschäftsführerin des Deutsche Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA).

In den vergangenen Monaten stapeln sich die Insolvenzanträge bei den zuständigen Verwaltern, mehrere Hotels mussten mittlerweile den schmerzlichen Weg in die Insolvenz gehen. Zahlungsunfähig ist unter anderem die Betreibergesellschaft der InterContinental-Gruppe mit ihren Hotels der Marken Holiday Inn und Crowne Plaza. Ebenso traf es das Sofitel in Berlin und den Hessischen Hof in Frankfurt.

Weitere Betreiber sprechen von einer mehr als ernsten Lage. Der neuerliche Lockdown habe dramatisch Auswirkungen:

“Der letzte Lockdown hat erneut so drastisch zugeschlagen, sodass wir fast gar kein Geschäft mehr machen”, so Dirk Iserlohe, Chef des Aufsichtsrats der bekannten „Dorint“-Hotelgruppe, in einem Medienbericht.

Eine Belegung von derzeit fünf bis sechs Prozent reichen nicht einmal, die bestehenden Fixkosten zu decken: „Jeden Monat verbrennen wir 1,5 Millionen Euro”, beklagt Iserlohe weiter. Darüber hinaus seien die Unterstützungsgelder der Bundesregierung keine Hilfe. Einem verbuchten Gesamtschaden von 32 Millionen Euro im November und Dezember vergangenen Jahres stünden 60.000 Euro finanzielle Zuwendungen vonseiten des Staates gegenüber.

Zahlen lügen nicht

Alarmierende Zahlen zur Branche zeigt auch das Statistische Bundesamt in Wiesbaden auf. Im November 2020 wurden lediglich neun Millionen Übernachtungen in Deutschland verzeichnet, das bedeutet einen Rückgang um 72 Prozent zum Vorjahr. Der Gesamtumsatz des Hotelgewerbes ist laut Angaben der DEHOGA um circa 40 Prozent geschrumpft. Weitere Schließungen und Entlassungen Tausender Mitarbeiter sind in der derzeitigen Lage auf keinen Fall auszuschließen.

Hotels im Restriktionsdilemma

Die Hotelbranche befindet sich in einer der schlimmsten Krisen seit Bestehen der Bundesrepublik. Hunderttausende Arbeitsplätze sind akut bedroht, die Schließungen weiterer Häuser scheint nur eine Frage der Zeit. Zielgerichtete Hilfen für die Betreiber fehlen vollständig, ein Tourismusgipfel im Kanzleramt, wie von Sebastian Münzenmaier im Tourismusausschuss gefordert, ist nicht in Sicht. Dass die Branche mit ihren Millionen Beschäftigten vielen Deutschen im Sommer- und Winterurlaub regelmäßig ein Lächeln ins Gesicht zaubert und für die notwendige Ablenkung aus dem tristen Alltag sorgt, scheinen die politischen Verantwortungsträger im Lockdown-Wahn vergessen zu haben.

Auch Hotels verdienen Unterstützung!

TM

 

Das große Hotelsterben – Mit Lockdowns in die Pleite Zuletzt aktualisiert: 27.01.2021 von Team Münzenmaier