Corona-Propaganda? Leopoldina Professor mit bitterer Abrechnung

Corona-Propaganda? Leopoldina Professor mit bitterer Abrechnung

Seit Ausbruch des Corona-Virus im Frühjahr 2020 ist eine Gruppe Wissenschaftler in den öffentlichen Fokus gerückt, die bis dahin überwiegend im Hintergrund agierte und einer breiten Öffentlichkeit unbekannt war. Schon seit 1652 existieren die Experten der Nationalen Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“, die in der Krise zu den wichtigsten Beratern von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geworden sind. Unter anderem forderte das wissenschaftliche Beratergremium Anfang Dezember eine Verschärfung des Lockdowns, was mitunter kritische Stimmen nach sich zog.

Ein Leopoldina-Mitglied ist Michael Esfeld, Professor für Wirtschaftsphilosophie an der Universität Lausanne. Dieser erhebt in einem Interview massive Vorwürfe gegen den Expertenkreis und die Bundesregierung. Unter anderem spricht der 55-Jährige davon, dass sich beteiligte Wissenschaftler „von der Macht verführen“ ließen.

Leopoldina Professor Esfeld: „Für Propaganda einspannen lassen“

Der Professor spart in seinen Ausführungen nicht an Kritik. Die Stellungnahme für eine verschärfte Fortsetzung des Lockdowns bezeichnet der Philosoph im vorliegenden Medienbericht als „ein ganz eindeutiges Beispiel von politischem Missbrauch von Wissenschaft“. Wissenschaftliche Standards seien über Bord geworfen worden, die Verführung durch die Macht sei für Vertreter der Leopoldina zu groß gewesen. Kritische Stimmen seien komplett ausgeblendet worden. Die Expertenrunde habe nicht wissenschaftlich, „sondern als politische Aktivisten gehandelt.“

Das Ansehen der Wissenschaft sieht das Akademie-Mitglied durch diese Praxis in Gefahr. Die Bundesregierung würde allen voran die Experten zurate ziehen, die den Willen der Politiker erfüllen:

 „Die Bundesregierung zieht derzeit vor allem jene Wissenschaftler zu Rate, die bereit sind, dies zu sagen, was die Regierung auch hören will. Das schadet massiv der Reputation der Wissenschaft.“

Die beschlossenen Maßnahmen seien in einem kritischen Diskurs kaum durchsetzungsfähig gewesen. Daher habe die Kanzlerin und die weiteren politischen Verantwortungsträger Wissenschaftler eingesetzt, „die mit großer Autorität in der Öffentlichkeit den Regierungskurs verteidigten.“ Esfeld wirft diesen Forschern vor, „sich von der Regierung für Propaganda“ einspannen lassen zu haben.

Die Wissenschaft als willige Vollstrecker

Ganz egal ob Wieler, Drosten, Brinkmann oder Leopoldina: Kanzlerin Merkel umgibt sich mit Ratgebern, die den politischen Willen der Christdemokratin wissenschaftlich anhauchen und den Maßnahmen so eine nicht gerechtfertigte Legitimation verschaffen. Andere Meinungen sind im Kanzleramt schon lange nicht mehr willkommen. Wie lange die Fassade der angeblichen Wissenschaftlichkeit jedoch noch standhalten kann, ist nach den Ausführungen von Esfeld fraglich wie nie. Der Widerstand gegen die nicht erklärbaren Restriktionen wird größer.

Es ist Zeit für eine Rückkehr zu wirklicher wissenschaftlicher Evidenz. Die Haus- und Hofwissenschaftler der Kanzlerin agieren offensichtlich mehr als politische Aktivisten als wirkliche Experten. Damit muss Schluss sein.

TM

Corona-Propaganda? Leopoldina Professor mit bitterer Abrechnung Zuletzt aktualisiert: 15.02.2021 von Team Münzenmaier