Besondere Helden? Bundesregierung mit abwegigen Corona-Werbefilmen

Besondere Helden? Bundesregierung mit abwegigen Corona-Werbefilmen

„Ich glaube, das war im Jahr 2020, als das ganze Land auf uns schaute.“

Die neue Videoreihe der Bundesregierung mit dem Titel „Besondere Helden“ beginnt dramatisch. Ein älterer Herr in einem klassisch eingerichteten Wohnzimmer sitzt vor der Kamera und berichtet zurückschauend auf das Jahr 2020, welches augenscheinlich schon mehrere Jahrzehnte zurückliegt. Mit tiefernstem Unterton wird über die Zeit berichtet, als die „zweite Welle“ kam. Fast wie in einer Geschichtsdokumentation, in welcher Zeitzeugen des 2. Weltkrieges emotional über die damals erlebten Geschehnisse berichten, wird der Zuseher mit Wortbildern, Feuer und dramatischer Musik an das Video gefesselt: „Eine unsichtbare Gefahr bedrohte alles, an was wir glaubten.“ Der dramatische Weg zum Höhepunkt des Videos beginnt mit einer Übertragung der Verantwortung an die Bürger des Landes: „Das Schicksal dieses Landes lag plötzlich in unseren Händen.“ Es folgt der emotionale Appell: „Wir taten, was von uns erwartet wurde. Das einzig Richtige. Wir taten…“

Auf einmal ein Bruch. Ein Zeitsprung findet statt, zurück ins Jahr 2020. Dort ist nun ein junger Mann zu sehen, welcher mit Fast-Food auf dem Sofa liegt, Chips und Cola isst und Videospiele am Fernsehgerät spielt. Die dramatische Musik endet abrupt: „Wir taten nichts. Absolut gar nichts, waren faul wie die Waschbären.“ Um für das Zuhause bleiben zu werben und die schon erwähnte Verbindung zu den Zeitzeugen des 2. Weltkriegs beizubehalten, wird mit Kampfbegriffen gearbeitet: „Die Couch war die Front, und unsere Geduld war unsere Waffe.“ Am Ende wirkt die Musik heroisch, als der Schauspieler verkündet: „So wurden wir zu Helden.“ Das Video klingt aus, das Emblem der Bundesregierung erscheint. „Werde auch du zum Helden und bleib zu Hause. Zusammen gegen Corona.“

Die knapp 90 Sekunden langen Spots, von denen am Wochenende insgesamt drei veröffentlicht wurden, sind im Internet schon mehrere Hunderttausend Mal geklickt worden. Die Rückmeldungen zur steuerfinanzierten Kampagne sind dabei aber durchaus gemischt.

Verkennt die Bundesregierung, welche die Bürger regelmäßig mit neuen Einschränkungen knechtet, den Ernst der Lage? Und wird eine gefährliche Unterscheidung in gute und schlechte Bürger vorgenommen?

Bürger vor dem Aus – Bundesregierung mit Werbefilmen

Die Werbespots der Regierung werfen in vielerlei Hinsicht Fragen auf. Zum einen häufen sich in den Kommentarspalten der sozialen Netzwerke Anmerkungen zur Ernsthaftigkeit der Kampagne in Krisenzeiten. Während Unternehmen und Mittelständlern der finanzielle Kollaps droht und Millionen Arbeitnehmer vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes stehen, wirbt die Bundesregierung mit einer lustig anmutenden Kampagne darum, bitte zu Hause zu bleiben. Dabei ignoriert sie die Realität von Millionen von Bürgern. Die Schauspieler sind stark an Studenten orientiert, welche, wahrscheinlich von den Eltern finanziert, keine beruflichen Verpflichtungen haben und den Corona-Lockdown vermeintlich vergleichsweise gelassen hinnehmen können. Der deutsche Mittelstand bleibt in der Kampagne komplett außen vor.

Nur wer gehorcht, ist ein Corona-Kämpfer

Zum anderen suggerieren die Spots eindeutig die Nachricht: Wer nicht zu Hause bleibt, ist kein Kämpfer gegen Corona. Und somit auch kein würdiges Mitglied der Gesellschaft. Mit Begriffen wie „das einzig Richtige“ wird unterstellt, dass es keine anderen Lösungswege aus Corona gäbe wie den Lockdown. Diese indirekte Feststellung im Video ist aber unter Virologen und Wissenschaftlern höchst umstritten. Noch vor der Verkündung des neuerlichen „Wellenbrechers“ verabschiedeten prominente Vertreter wie Hendrick Streeck ein Papier, welches klar vor dem Herunterfahren des Lebens warnt und von Geboten statt Verboten spricht. Doch zum „Helden“ kann man nur werden, wenn man zu Hause bleibt und den Maßnahmen der Regierung gehorcht.

Werbung für ungesunde Lebensweise auf Steuerzahlers Kosten

Darüber hinaus wirken die Darstellungsweisen im Video äußerst unglücklich. In Zeiten einer Pandemie, in welcher die Gesundheit der Bevölkerung an oberster Stelle steht, wird mit Fast Food und Videospielen dafür geworben, andere Menschen zu schützen. Zu einem starken Immunsystem trägt dieser Lebensstil jedoch sicher nicht bei. Auch die Kosten der Kampagne, welche aus Steuergeldern finanziert wurde, dürften, bei einer Betrachtung der Kosten für geschaltete Werbung im Netz, nicht unerheblich sein. Es ist eindeutig festzustellen, dass die Bundesregierung auf Kosten des Steuerzahlers ihre eigene Politik bewirbt. Und dies nicht zu geringen Kosten.

Gesinnungspropaganda für Gehorsam der Bürger

Die neue Kampagne „Besondere Helden“ ist Hohn für die Bürger und eine Anleitung zum Gehorsam zugleich. Während Laisser-faire Studenten zu Hause bleiben sollen und dafür als „Helden“ angepriesen werden, wird der Mittelstand, welcher die deutsche Wirtschaft am Leben hält, komplett ignoriert. Hinzu wird die Aufforderung zum Gehorsam eindeutig an die Zuseher transportiert. Dass dabei wissenschaftlich relevante Meinungen komplett ignoriert werden, ist nur ein Aspekt. Auch die vorgenommene gesellschaftliche Einteilung in gute und schlechte Bürger ist zutiefst gefährlich und spalterisch.

„Ich glaube, das war im Jahr 2020, als das ganze Land auf uns schaute.“

Und man wird sich allen voran an die erinnern, welche ihren eigenen Kopf einschalteten.

TM


Hier können Sie sich ein eigenes Bild von den Corona-Werbefilmen der Bundesregierung machen:



Besondere Helden? Bundesregierung mit abwegigen Corona-Werbefilmen Zuletzt aktualisiert: 16.11.2020 von Team Münzenmaier

3 Replies to “Besondere Helden? Bundesregierung mit abwegigen Corona-Werbefilmen

  • xstern

    Von xstern

    Ein kleiner Nachtrag:
    Viele von den Herren in den Regierungen sind ja Juristen (Maas, Altmeyer, Söder …) und die wissen alle, dass der PCR Test eben keine Infektionen nachweisen kann. Insofern sollen sich die Geschädigten einmal den §826 BGB Sittenwidrige vorsätzliche Schädigung ansehen. Wer in einer gegen die guten Sitten verstoßenden Weise einem anderen vorsätzlich Schaden zufügt, ist dem anderen zum Ersatz des Schadens verpflichtet. Aus diesem Grunde haften solche Politiker sehr wohl auch Privat und in der Amtshaftung selbstverständlich für den vollen Schaden und nicht irgendwelche “Brosamen” Hilfsprogramm genannt. Verklagt die doch endlich mal. Vor allem die Verbände sollten Ihre Mitglieder mal entsprechend unterstützen.

  • Bischofberger Dieter

    Von Bischofberger Dieter

    So einen Unsinn wie diese 3 Coronahelden Werbefilme hätte ich noch nicht einmal unserer derzeitigen Regierung zugetraut, das ist so hirnrissig, und erinnert stark an DDR Propaganda. Für solch einen Mist Steuergelder zu verschwenden ist eine bodenlose Frechheit, und die Verhöhnung der Intelligenz der Betrachter.

  • xstern

    Von xstern

    Nun ja, wenn die in Mutti´s Auftrag so einen Blödsinn produzieren, dann muss man genau das Gegenteil davon machen, weil die noch immer gelogen hat, wenn Sie den Mund aufmachte. Ein PCR-Test kann weder eine Infektion, noch das Vorhandensein von vermehrungsfähigen Krankeitserregern nachweisen.
    Er ist schon deshalb keine gesetzliche Grundlage für Maßnahmen. Das schlimme daran ist, dass diese Betrüger das auch noch genau wissen (siehe Anfrage FDP im Berliner Senat – die haben das doch bestätigt) und den Leuten erzählen Sie im nächsten Atemzug das Gegenteil, leider unterstütz von den Mainsteams, sonst wäre der Zirkus lange zu Ende. Daher: Wenn wenn UNRECHT zu “Recht” wird, dann wird WIDERSTAND zur Pflicht.

Comments are closed.